Twitter-Übernahme: Elon Musk wirft Twitter Vernichtung von Beweisen vor

Elon Musk wirft Twitter vor, das Unternehmen habe wichtige Unterlagen über Fehler vernichten lassen. Das geht aus Unterlagen hervor, die ein Gericht im US-Bundesstaat Delaware freigegeben hat.
Laut den Unterlagen wies die Unternehmensleitung von Twitter Peiter Zatko an, Aufzeichnungen und Dateien verschwinden zu lassen, wie die US-Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete(öffnet im neuen Fenster) . Der ehemalige Twitter-Sicherheitschef habe erklärt, er sei aufgefordert worden, zehn Notizbücher zu verbrennen sowie 100 Dateien auf seinem Computer zu löschen.
Die zehn Notizbücher enthielten laut den Akten handgeschriebene Aufzeichnungen zu Besprechungen Zatkos mit Unternehmensvertretern während seiner einjährigen Amtszeit als Sicherheitschef. Die Vernichtung der Dateien und Unterlagen seien Teil von Zatkos Abfindungsvereinbarung gewesen.
Twitter holte Zatko 2020
Twitter stellte den als Mudge bekannten Hacker Zatko 2020 als Sicherheitschef ein, nachdem mehrere Twitter-Konten bekannter Persönlichkeiten gehackt worden waren . Zatko warf seinem Arbeitgeber später große Defizite beim Schutz vor Hackerangriffen vor und stellte ihn als chaotisches und führungsloses Unternehmen dar. Zudem beschuldigte Zatko Twitter-Chef Parag Agrawal, Musk über den Anteil von Bots unter den Twitter-Nutzern getäuscht zu haben.
Musk hatte behauptet, Twitter habe ihn über organisatorische Probleme getäuscht. Er nahm das zum Anlass die geplante Übernahme von Twitter abzusagen . Daraufhin wurde er von Twitter verklagt , Twitter doch zu übernehmen. Das Gericht in Delaware setzte in der vergangenen Woche Musk und Twitter eine Frist bis zum 28. Oktober, um das Geschäft abzuschließen.
"Twitters Versuch, das Schweigen von Herrn Zatko zu erkaufen, ist gescheitert, aber Twitter hat sein sekundäres Ziel erreicht, nämlich sicherzustellen, dass die bestätigenden Beweise von Herrn Zatko niemals ans Licht kommen" , erklärten Musks Anwälte. Sie forderten das Gericht auf, die Twitter-Anwälte zu belangen, weil sie die Vernichtung potenzieller Beweise angeordnet hätten.



