Twitter: Elon Musk behält seinen Twitter-Sitter

Ein Gericht bestätigt: Elon Musk muss bestimmte Tweets weiterhin von einem Aufpasser absegnen lassen. Aber gibt es den Twitter-Sitter überhaupt?

Artikel veröffentlicht am ,
Elon Musk bei seinem Prozess wegen Marktmanipulation im Januar 2023.
Elon Musk bei seinem Prozess wegen Marktmanipulation im Januar 2023. (Bild: Justin Sullivan/Getty Images)

Ein Berufungsgericht in den USA hat entschieden, dass bestimmte Tweets von Elon Musk weiterhin bestätigt werden müssen, bevor sie veröffentlicht werden. Musk hatte auf die Aufhebung der Regelung gepocht und ging nach einer ersten Ablehnung in Berufung; auch die Berufung wurde nun abgelehnt, wie The Verge berichtet.

Der sogenannte Twitter-Sitter muss also weiterhin Tweets genehmigen. Hintergrund ist ein Tweet von Musk aus dem Jahr 2018, in dem er behauptet hatte, dass er Tesla von der Börse nehmen und 420 US-Dollar pro Aktie zahlen werde; die Finanzierung dafür stehe. Ein Gericht stellte im Nachgang fest, dass Musk nie mit Financiers über das Vorhaben gesprochen hat.

Musk musste nach einer Ermittlung der US-Börsenaufsicht eine Strafe von 40 Millionen US-Dollar zahlen, den Vorsitz von Tesla abgeben und bekam einen Twitter-Sitter verpasst: Dieser sollte künftige Tweets des Milliardärs freigeben. Der Hintergedanke ist, dass so Tweets verhindert werden sollen, die mögliche Marktfluktuationen auslösen können. In einem Prozess diesbezüglich wurde Musk freigesprochen.

SEC hat insgesamt drei Tweets beanstandet

In der aktuellen Klage beschwerte sich Musk, dass die Regelung sein Recht auf Meinungsfreiheit verletze. Das Gericht stellte jedoch fest, dass Musk sich im Rahmen seines Deals mit den Gerichten selbst dazu bereiterklärt habe, seine Tweets überprüfen zu lassen. Die Börsenaufsicht beanstandete eigenen Angaben zufolge nach dem ursprünglichen Tesla-Tweet nur zwei weitere Texte: einer mit falschen Informationen zur Produktion von Tesla und einen mit einer Umfrage, ob Musk zehn Prozent seiner Tesla-Anteile verkaufen solle.

Die Frage ist jedoch, ob es den Twitter-Sitter überhaupt gibt. Musk machte sich in der Vergangenheit mehrfach über die Regelung lustig und setzte mitunter provozierende Tweets ab. Bislang bekannte sich zudem niemand zu der Position des Twitter-Aufsehers – eine Anwaltskanzlei beispielsweise. Auch Journalisten, die seit Jahren versuchen, an Namen hinter den vermeintlichen Twitter-Sittern zu kommen, konnten bislang keine Ergebnisse vorweisen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Vermona
Zufall und Synthesizer

Wie aus einem großen DDR-Staatsbetrieb ein erfolgreicher kleiner Hersteller von analogen Synthies wurde.
Von Martin Wolf

Vermona: Zufall und Synthesizer
Artikel
  1. Neuer ISO-Standard 31700: Meilenstein für den Datenschutz oder DSGVO-Bluff?
    Neuer ISO-Standard 31700
    Meilenstein für den Datenschutz oder DSGVO-Bluff?

    Ein neuer ISO-Standard soll Firmen dazu bringen, sich mehr um Datenschutz zu kümmern. Kritiker zweifeln allerdings an seiner Wirksamkeit.
    Eine Analyse von Christiane Schulzki-Haddouti

  2. Blizzard: Konsolen-Abo für Solo in Diablo 4 doch nicht zwingend nötig
    Blizzard
    Konsolen-Abo für Solo in Diablo 4 doch nicht zwingend nötig

    Singleplayer benötigt in Diablo 4 auf Playstation und Xbox doch kein Abo. Wer bei seinen Abenteuern auch chatten möchte, muss aber zahlen.

  3. VW ID.Buzz XL: Längerer Elektrobus mit mehr PS und Reichweite
    VW ID.Buzz XL
    Längerer Elektrobus mit mehr PS und Reichweite

    Der ID.Buzz von VW kommt in einer XL-Version auf den Markt. Viele Neuerungen werden vom ID.7 übernommen.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • SanDisk Ultra NVMe 1 TB ab 39,99€ • Samsung 980 1 TB 45€ • MindStar: be quiet! Pure Base 500 69€, MSI MPG B550 Gaming Plus 99,90€, Palit RTX 4070 GamingPro 666€, AMD Ryzen 9 7950X3D 699€ • Corsair DDR4-3600 16 GB 39,90€ • KFA2 RTX 3060 Ti 329,99€ • Kingston Fury 2 TB 129,91€ [Werbung]
    •  /