Twitter: 55.000 Nutzerkonten gehackt, Staatsanwalt ausgeladen

Bei Pastebin ausgestellte Twitter-Zugangsdaten gehören offenbar zu Spammern, erklärte das Unternehmen. Twitter schützt zudem einen Occupy-Wall-Street-Aktivisten vor einem neugierigen US-Staatsanwalt.

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Occupy-Wall-Street-Proteste auf der Brooklyn Bridge, sechs Monate nach den Massenverhaftungen
Occupy-Wall-Street-Proteste auf der Brooklyn Bridge, sechs Monate nach den Massenverhaftungen (Bild: Andrew Burton/Reuters)

Angreifer haben die Zugangsdaten von 55.000 Twitter-Accounts erbeutet. Nutzernamen und Passwörter wurden in fünf Paketen bei Pastebin veröffentlicht.

Twitter-Sprecherin Carolyn Penner teilte der New York Times mit, dass die Betroffenen informiert und aufgefordert wurden, ihr Passwort zu ändern. Doch bei über 20.000 der Konten soll es sich nach einer Sichtung der Daten bei Pastebin um Dubletten gehandelt haben. Viele der Zugangsdaten sollen zu Spammern gehören, die mit Bots automatische Konten und Tweets erzeugt hätten. Ein großer Teil der Konten sei fast ungenutzt oder hätte nur ganz wenige Follower gehabt.

Twitter will Occupy-Wall-Street-Daten schützen

Twitter verwehrt Ermittlern den Zugriff auf Nutzerdaten eines Teilnehmers der Occupy-Wall-Street-Proteste im Herbst 2011, so das Wall Street Journal. Der Microbloggingdienst hat Widerspruch gegen die Anordnung eines Staatsanwalts aus Manhattan eingelegt, die Daten von Malcolm Harris herauszugeben. Harris wurde zusammen mit 700 weiteren Demonstranten am 1. Oktober 2011 auf der Brooklyn Bridge verhaftet. Harris ist Managing Editor des Onlinemagazins "The New Inquiry". Die Ermittler wollen durch die Analyse seiner nun gelöschten Tweets in den Wochen vor der Protestaktion feststellen, ob Harris gewusst hatte, dass die Aktion auf der Hängebrücke von der Polizei zuvor verboten wurde.

Harris hatte bereits selbst versucht, die Durchsuchung seiner Twitter-Daten juristisch zu verhindern. Der New Yorker Richter Matthew Sciarrino hatte dies im April 2011 abgelehnt, weil nicht Harris, sondern Twitter der Besitzer der Daten sei.

Der 4. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, das Fourth Amendment, schütze Bürger zwar vor staatlichen Übergriffen in ihrer Wohnung. "Wir haben aber keine Wohnstätte im Internet", schrieb Sciarrino.

Twitters Anwälte haben dem widersprochen. Sciarrino habe die Funktionsweise von Twitter missverstanden. Twitter-Nutzer würden nicht die Rechte an ihren Fotos und Tweets an das Unternehmen abgeben. Ein weiteres Gesetz, der Stored Communications Act, gebe Nutzern zudem das Recht, staatlichen Zugriff auf ihre Daten zu verwehren. Die Daten von Harris würden nicht ohne Durchsuchungsbefehl herausgegeben, so Twitter. Harris-Anwalt Martin Stolar sagte, dass sich sein Mandant über die Unterstützung von Twitter gefreut habe.

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Hu5eL 15. Mai 2012

Gegenfrage: Was hätte ein gutes Password gebracht wenn sowieso alle Paswörter im Klartext...

phex 10. Mai 2012

Ich hoffe, Du weißt, warum Du die USA postiver beurteilst, als unser Land. Leider sind...

phex 10. Mai 2012

Naja. Ich könnte mir das folgendermaßen vorstellen. Im Prinzip steht das Pochen auf...

Realist_X 09. Mai 2012

Leute die anderen vorwerfen, sie würden nur stundenlang am Rechner hocken statt...



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