TV-Kabelnetz: Vodafone will Unitymedia komplett auf 1 GBit/s ausbauen
Kommt der Kauf von Unitymedia durch Vodafone zustande, sollen in drei Jahren alle Anschlüsse mit Docsis 3.1 ausgestattet werden. Das und mehr verriet ein Vodafone-Manager auf dem Hessischen Breitbandgipfel.

Bis Ende des Jahres 2021 wird Vodafone auch alle Kabelanschlüsse der Unitymedia auf 1 GBit/s ausbauen. Das sagte Jürgen Raith, Bereichsleiter Vermarktung und Rollout Glasfaser bei Vodafone am 6. Juni 2018 auf dem 9. Hessischen Breitbandgipfel in Frankfurt am Main. Zusammen mit dem Docsis-3.1-Ausbau bei Vodafone Deutschland würden 25 Millionen Kabelnetzkunden mit Gigabit-Datenraten angeschlossen.
Vodafone hat mit Liberty Global vereinbart, deren Kabelnetze in Deutschland, der Tschechischen Republik, Ungarn und Rumänien für einen Preis von 18,4 Milliarden Euro zu übernehmen. Dies müssen die EU-Kommission und das Bundeskartellamt genehmigen, was voraussichtlich bis zum Sommer 2019 dauern wird.
Mit dem Programm Gigakabel sollen bereits Gigabitgeschwindigkeiten für 12,6 Millionen Vodafone Haushalte verfügbar gemacht werden. Gigagemeinde von Vodafone ist ein Kooperationsprogramm mit Kommunen, das laut Unternehmensangaben rund zwei Millionen Menschen im ländlichen Raum mit Glasfaseranschlüssen versorgen wird. Gigagewerbe bringt demnach künftig bis zu 100.000 Unternehmen in etwa 2.000 Gewerbeparks an das Glasfasernetz. "Wir werden durch die Übernahme nun flächendeckend die Gewerbegebiete ausbauen", kündigte Raith an. Ein neues Verfahren sei Nanotrenching, bei dem die Glasfaser in den Asphalt eingelassen wird. "Damit schaffen wir bis zu 700 Meter Glasfaser am Tag, statt wie mit Microtrenching nur 10 oder 20 Meter am Tag. Auch wenn die Baufirma, die es entwickelt hat, das Verfahren patentieren ließ, ist es deutlich günstiger als konventionelle Verfahren." Es werde von Vodafone in der kommenden Woche auf der Cebit in Hannover vorgestellt.
Laut den bisherigen Erfahrungen dauere es mit Gigagemeinde 3 bis 4 Jahre, bis das Projekt fertig sei. 50 Prozent der Bürger greifen dann wirklich zu Glasfaser, "und das läuft dann hoch", sagte Raith.
Auf der letzten Meile könnte laut Raith bei Koaxialkabel auf den Glasfaserausbau verzichtet werden. "Unser geschirmtes Kabel kann nicht gestört werden", meinte er. Man setze aber FTTH (Fiber To The Home) bei Neubauten ein. Doch Unitymedia nutzte in Nordrhein-Westfalen bei der Analogabschaltung zuerst den Kanal 5 im Bereich 178 MHz für Sender wie RTL, Sat.1 oder Pro7. Wegen schlecht abgeschirmter Koaxialkabel in den betroffenen Häusern kam es zu Störungen durch das digitale Radio DAB+, das im Kanal 5C arbeitet. Daraufhin musste der Betreiber die Programme in einen anderen, weniger störanfälligen Frequenzbereich verschieben. Mit dieser modifizierten Senderneuordnung war die Umstellung in Hessen erfolgreich.
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Ja wenn das so ist ... Dann könnten die Kabeanbieter ja auch billiges Telefonkabel...
Würde ich eher nicht als gegeben ansehen. Kenne ich von Vodafone auch nicht anders...