Big-Brother-Apps isolieren und Whatsapp datenschutzkonform nutzen
Shelter wirbt mit dem Slogan "Spitzel-Apps isolieren". Denn neben dem Klonen von Apps lassen sich auch Apps, denen man keinen Zugang zu den persönlichen Daten oder nur zu bestimmten Daten gewähren möchte, in Shelter installieren. Das bietet sich insbesondere auf googlefreien Androids an, auf denen ein, zwei weitere Apps aus dem Play Store installiert werden sollen, die eigentlich nicht ins Datenschutzkonzept passen - beispielsweise eine App für Car-Sharing, der DB oder Messenger wie Whatsapp.
Sie können auf einem googlefreien Android mit dem Aurora Store installiert werden. Dieser ist wiederum auf F-Droid erhältlich und greift auf Googles Play Store zu.
Nach der Installation klonen wir den Aurora Store nach Shelter und deinstallieren ihn in unserer privaten Umgebung. Nun steht der Store nur noch im Arbeitsprofil zur Verfügung und wir können über Aurora Apps aus dem Play Store installieren, die nur im Arbeitsprofil auftauchen. Das funktioniert natürlich auch mit dem direkten Installieren von APKs - dem Paketformat von Android.
Wem Datenschutz wichtig ist, der sollte die Anzahl der so installierten Apps möglichst gering halten oder gar ganz auf sie verzichten, denn an den Apps selbst fasst Shelter nichts an und ändert auch nichts an deren integrierten Trackingfunktionen. Verhindert wird jedoch der Zugriff auf die Kontakte, den Kalender und die Daten des privaten Profils - was auch schon eine ganze Menge ist.
Whatsapp datenschutzkonform nutzen
Das Arbeitsprofil kann auch dazu verwendet werden, Whatsapp datenschutzkonform zu nutzen, indem nur Kontakte im Adressbuch hinterlegt werden, die einer Verarbeitung der Daten durch Whatsapp zugestimmt haben. Alternativ kann im Arbeitsprofil auch ganz auf Messenger oder Apps, die auf das Adressbuch zugreifen wollen, verzichtet werden.
Auf diese Weise können Lehrkräfte beispielsweise einen Messenger wie Whatsapp privat nutzen, aber gleichzeitig die Telefonnummern ihrer Schüler oder deren Eltern ohne einen Datenschutzverstoß zu begehen, in ihrem Smartphone-Adressbuch hinterlegen. Gleiches gilt für viele weitere Berufsgruppen wie Anwälte, Journalisten und Ärzte.
Hierzu muss allerdings in den Shelter-Einstellungen die Suche nach Kontakten blockiert werden - denn ohne diese Sperre kann das private Profil, beispielsweise über die Telefon-App, weiterhin auf die Kontakte des Arbeitsprofils zugreifen. In den Einstellungen kann mit der Option "File Shuttle" auch festgelegt werden, ob zwischen privatem und Arbeitsprofil Dateien ausgetauscht werden können. Die Daten können dann einfach über den Dateimanager erreicht werden. Allerdings funktioniert das unter Android 10 nicht, jedoch wieder mit Android 11.
Um Akku zu sparen, können alle oder einzelne Apps im Arbeitsprofil eingefroren und bei Bedarf wieder aufgetaut werden. Wer Shelter wieder loswerden möchte, musst zuerst das Arbeitsprofil in den Android-Einstellungen unter "Konten" löschen, anschließend kann die App deinstalliert werden. Shelter ist kostenlos, der Entwickler Peter Cai freut sich jedoch über Spenden.
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Shelter: Apps unter Android isolieren |
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