Tuning extrem: E-Bike mit 5.000-Watt-Motor fährt 100 km/h
Ein Bastler hat sein Mountainbike mit dem Zehnfachen der erlaubten Motorleistung ausgerüstet. Damit wird das E-Bike richtig schnell.

Ein Tüftler hinter dem Youtube-Kanal All Things Electric hat sein Fahrrad mit einem besonders starken Antrieb ausgerüstet. In den USA sind Unterstützungsmotoren mit bis zu 500 Watt erlaubt, in Deutschland gar nur mit 250 Watt Nenndauerleistung .
All Things Electric wollte jedoch ausprobieren, was passiert, wenn ein altes Mountainbike mit einen ganz und gar überdimensionierten Motor auf die Straße geschickt wird. Er montierte einen 5.000 Watt starken Motor (QS V3 5000W 3.5T) an das Trek 3, das zuvor nicht einmal ein E-Bike war. Der Motor erreicht nach Angaben des Herstellers kurzzeitig eine Spitzenleistung von 10.000 Watt.
Für eine Kassette am Hinterrad, wo sich auch der Motor befindet, war kein Platz mehr. Beim Umbau wurden zwei Akkus mit jeweils 20.000 Milliamperestunden (mAh) und 444 Wattstunden verbaut. Die Felgenbremsen wurden nicht ausgetauscht. Eine Kette ist optional, da es sich um einen Direktantrieb handelt. Eine Kette lasse sich jedoch befestigen, sagt der Bastler in dem Video. Ein einzelner Zahnkranz passt ebenfalls noch ans Hinterrad, um bei einem Motorausfall mit aufgezogener Kette und Muskelkraft vorwärtszukommen.
Auf dem Oberrohr wurde ein Gehäuse für die Elektronik befestigt, die Akkus befinden sich in einem zweiten Gehäuse auf dem Unterrohr. Mit dem Motor sind Spitzengeschwindigkeiten von etwa 100 km/h möglich. Die Reichweite soll bei 80 Kilometern liegen.
Pedelecs dürfen in Deutschland maximal bis 25 km/h eine Motorunterstützung zuschalten, wenn der Radfahrende in die Pedale tritt, bei S-Pedelecs sind es 45 km/h. Hierbei sind Helm und aktuelles Versicherungskennzeichen aber Pflicht.
Einige Worte der Warnung
Derartige Umbauten dürfen in Deutschland nicht auf öffentlichen Wegen und Straßen gefahren werden. Bei S-Pedelecs gilt: Wer ohne Versicherung fährt, begeht eine Straftat. Sollte ein Unfall passieren, steht er womöglich vor dem finanziellen Ruin, da Schäden durch S-Pedelecs nicht über die Privathaftpflichtversicherung abgedeckt sind. Außerdem muss der Fahrer eines S-Pedelecs einen gültigen Führerschein der Klasse AM besitzen. Dieser ist im Pkw-Führerschein inkludiert und kann auch separat erworben werden. Das Fahren ohne Führerschein ist ebenfalls ein Straftatbestand. Auch diverse weitere Vorschriften sind einzuhalten.
Die Polizei weiß um illegale Umbauten. Sie legte in der Vergangenheit auch schon Räder still. Die genaueren Umstände erklärte Golem.de in einem ausführlichen Artikel.
Umbau von Fahrrädern zu E-Bikes ein Risiko
"Einen Umbau zum E-Bike sollte nur in Betracht ziehen, wer sich mit Fahrradtechnik auskennt und die entstehenden Risiken realistisch einschätzen kann", sagt Frank Schneider, Referent für Fahrzeugtypgenehmigung beim TÜV-Verband. "Durch den elektrischen Antrieb wirken andere Kräfte auf Rad und Rahmen. Beispielsweise kann ein Mittelmotor für höheren Kettenverschleiß sorgen und ein elektronischer Vorderradantrieb verlangt nach einer besonders stabilen Gabel." Grundsätzlich gilt nach Ansicht des TÜV-Verbands: Das Fahrrad sollte nicht zu alt sein. Im laufenden Betrieb können durch normalen Verschleiß und Materialermüdung Schäden entstanden sein, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Ein wichtiger Faktor für die Stabilität des Rades ist das zusätzliche Gewicht nach einem Umbau. "Bis zu neun Kilo wiegen Motor, Akku, Kabel und Bedienelement", erklärt Schneider. "Der Rahmen muss das Zusatzgewicht der technischen Ausstattung solide tragen können."
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glaube heute ist nicht mehr so wild, aber vor knapp 20 jahren hatten wir schöne Roller...
Auch wenn man elektrisch bremsen könnte wären etwas bessere Bremsen bei derartigen...
Das ist ja alles gut und witzig und ich hab selber schon ne menge Spaß an so Blödsinn...
Typische Fahrradkurbeln sind 175mm lang. Bei meinem Gewicht (115 kg) gilt M=rF...