Methanemissionen verhageln die Klimabilanz
Wie hoch diese Emissionen sind, hängt von der Herkunft des Gases ab und ist schwer allgemein zu beurteilen. Die meisten Studien zu diesen Vorkettenemissionen bei der Erdgasförderung beziehen sich auf die USA und die dort häufig angewandte Fracking-Methode. Satellitenauswertungen zeigen, dass es auch in den für Europa relevanten Erdgasförderregionen in Russland immer wieder zu größeren Methanfreisetzungen kommt.
Wenn Wasserstoff weiterhin aus Erdgas hergestellt wird, müssen bei einer ehrlichen Bilanz diese Vorkettenemissionen von Methan berücksichtigt werden. Dafür kann man die Effekte von Methan und anderen Treibhausgasen in Kohlendioxid-Äquivalente umrechnen. Üblicherweise wird die von dem jeweiligen Gas verursachte Erwärmung in einem Zeitraum von 100 Jahren verglichen.
Emissionen bleiben hoch
Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität Hamburg und der TU Berlin kommt zu dem Ergebnis, dass die Methanpyrolyse bei der heutigen Erdgasversorgung durch die Vorkettenemissionen selbst im günstigsten Fall etwa 43 Gramm Kohlendioxid-Äquivalent pro Megajoule Wasserstoff verursacht. Das ist etwas weniger als halb so viel wie bei der klassischen Dampfreformierung (99 Gramm), aber um ein Vielfaches höher als bei der Elektrolyse mit erneuerbaren Energien (3 Gramm).
Das Problem mit den Vorkettenemissionen besteht beim "blauen" Wasserstoff mittels Carbon Capture and Storage (CCS) ebenso, hier kommt die Studie auf einen Wert von 46 Gramm. Sowohl Methanpyrolyse als auch die Dampfreformierung mit CCS sind also weit davon entfernt, klimaneutral zu sein.
Zu geringeren Gesamtemissionen käme man nur, wenn die Methanemissionen bei der Förderung und beim Transport deutlich reduziert werden. Da insbesondere in Deutschland Erdgas überwiegend aus Importen stammt, müssten entsprechende Regulierungen international greifen, zumindest kurzfristig erscheint das kaum realistisch.
Es gibt einen weiteren Aspekt bei der Methanpyrolyse, der die Behauptung infrage stellt, es handle sich um emissionsfreien Wasserstoff. Das ist der Verbleib des bei der Produktion entstehenden Kohlenstoffs.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Türkiser Wasserstoff: BASFs fragwürdige Wasserstoff-Produktionsmethode | Drei Tonnen Kohlenstoff pro Tonne Wasserstoff |
1. Transport Gewiss dürfte Methan etwas leichter zu transportieren sein. Allerdings...
Plus eins!
Wenn ich das richtig Verstanden habe, dann waren die Grünen die einzige Partei, die sich...
Ich fasse jetzt noch mal zusammen: Du willst wertvolle Batteriespeicher nicht dafür...