Tsinghua Unigroup: Chinesischer Chipkonzern kauft in Europa für Milliarden zu
Tsinghua Unigroup hat Linxens, einen französischen Hersteller von Konnektoren für Smartcards, gekauft, der auch in Dresden produziert. Zuvor wurde ein Anteil der deutschen Dialog Semiconductor übernommen.

Der chinesische, staatliche Chiphersteller Tsinghua Unigroup kauft den französischen Hersteller von Konnektoren für Smartcards, Linxens. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf fünf informierte Personen. Der Kaufpreis soll bei 2,6 Milliarden US-Dollar liegen.
Linxens, mit Hauptsitz in der Nähe von Paris, hat einen Jahresumsatz von 535 Millionen Euro und beschäftigt weltweit 3.500 Menschen an neun Produktionsstandorten, darunter auch in Dresden. Das Unternehmen hat auch Büros in China, Singapur und Thailand.
Der Vertrag, von dem die Quellen sagten, dass er vor über einem Monat unterzeichnet worden sei, ist noch nicht öffentlich bekanntgegeben worden. Die Behörden in Frankreich, Deutschland und die Gewerkschaft des Unternehmens müssen dem Kauf von der Private-Equity-Gruppe CVC Capital Partners noch zustimmen. Es wird laut den Quellen nicht erwartet, dass die Behörden Einwände erheben.
Tsinghua Unigroup größter Aktionär bei Dialog Semiconductor
Vor dem Linxens-Kauf hat die Tsinghua Unigroup eine Beteiligung an der deutschen Dialog Semiconductor erworben, deren Börsenkurs Ende vergangenen Jahres wegen Unsicherheiten mit dem wichtigsten Kunden Apple gefallen war. Es gab mehrere Meldungen aus Industriekreisen, wonach von Apple eigene Chips für eines oder mehrere iPhones entwickelt werden. Der Anteil von 9 Prozent, der über zwei hundertprozentige Tochterfirmen gehalten wird, macht den chinesischen Chiphersteller zum größten Einzelaktionär von Dialog Semiconductor.
Dialog Semiconductor ist Hersteller der Power-Management-Chips (PMIC) für iPhones und macht damit einen Großteil seines Umsatzes. Ein PMIC ist ein vergleichsweise teures und wichtiges Bauteil, da es für das Energiemanagement eines Smartphones (mit)verantwortlich ist. Die Chips können Spannungen wandeln, das Laden des Akkus verwalten oder die Stromquelle wählen, was wichtig für die Laufzeit des Smartphones ist.
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