Tscheljabinsk-Meteorit: Mutmaßliches Meteoritenfragment geborgen

In Russland ist ein rund 600 Kilogramm schwerer Stein aus dem Tschebarkulsee im Ural geborgen worden. Es handelt sich mutmaßlich um ein Teil des im Februar eingeschlagenen Meteoriten und soll das größte bisher geborgene Meteoritenfragment sein.

Artikel veröffentlicht am ,
Mutmaßliches Meteoritenfragment: in drei Teile zerbrochen
Mutmaßliches Meteoritenfragment: in drei Teile zerbrochen (Bild: Anton Melnikov/Reuters)

Es war eine der Sensationen in diesem Jahr: Im Februar schlug ein Meteorit nahe der russischen Stadt Tscheljabinsk im Ural ein. Er explodierte in der Luft, richtete einige Zerstörung an und fiel dann in den zugefrorenen Tschebarkulsee. Ein größeres Fragment des Himmelskörpers konnte jetzt geborgen werden.

Es sei das größte bislang gefundene Teil des Meteoriten, berichtet die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Taucher wickelten den Stein in eine Spezialfolie. Dann wurde er mit einer Winde ans Ufer gezogen. Das Meteoritenteil war etwa 1,5 Meter groß, zerbrach bei der Bergung jedoch in drei Teile.

Stein überfordert Waage

Es wird vermutet, dass die drei Teile zusammen um die 600 Kilogramm wiegen. Das genaue Gewicht konnte jedoch nicht ermittelt werden: Die vor Ort vorhandene Waage gab bei 570 Kilogramm den Geist auf.

Herauszufinden, wo der Meteorit herunterging, war nicht so schwer: Er hatte ein etwa 6 Meter großes Loch in die Eisdecke des zugefrorenen Tschebarkulsee geschlagen. Ihn in dem See zu orten, war dennoch nicht so einfach. Wissenschaftler orteten ihn per Sonar in einer Tiefe von 20 Metern in dem See.

Tauchen in trübem Wasser

Die Vorbereitung der Bergung erwies sich als recht schwierig. Die Taucher konnten in dem trüben Wasser des Tschebarkulsees kaum etwas sehen. Im September hatten Taucher erste Fragmente aus dem See gezogen. Das schwerste von ihnen wog rund 11 Kilogramm. Allerdings waren nicht alle der 13 Steine aus dem See außerirdischen Ursprungs.

Meteoritenfragmente sind unter anderem an der Schmelzkruste sowie an kleinen Kügelchen, den Chondren, zu erkennen. Das jetzt geborgene Stück weise die typischen Merkmale auf und ähnele zudem den früher gefundenen Teilen des Meteoriten, sagte Viktor Grokhovsky, Mitglied der russischen Akademie der Wissenschaften, der Nachrichtenagentur. Er hege keinen Zweifel, dass das Fragment echt sei. Die russischen Behörden wollen nicht mehr nach weiteren Teilen suchen.

Videos im Netz

Der Meteorit hatte schätzungsweise einen Durchmesser von 17 Metern und wog etwa 10.000 Tonnen. Er gehört mutmaßlich zu den Apollo-Asteroiden - das haben Forscher aus den vielen Videos von Überwachungskameras und den Kameras, die viele russische Autofahrer auf ihren Armaturenbrettern installiert haben, berechnet. Die Videos waren im Nu im Netz aufgetaucht. An ihnen konnten die Forscher die Flugbahn rekonstruieren und so die Herkunft ermitteln.

Bei der Explosion des Meteoriten wurden etwa 7.000 Gebäude beschädigt. Rund 1.500 Menschen wurden verletzt - die meisten Verletzungen stammten von Glassplittern. Die Druckwelle hatte massenweise Fensterscheiben bersten lassen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Sammanlänkad
Ikea bringt wandlungsfähige Solarlampe

Sammanlänkad heißt Ikeas limitierte Solarlampe, die sich als Schreibtisch-, Decken- und Taschenlampe sowie als Akkupack verwenden lässt.

Sammanlänkad: Ikea bringt wandlungsfähige Solarlampe
Artikel
  1. FreedomGPT: Ein KI-Tool, das zum Suizid anleiten und Hitler loben kann
    FreedomGPT
    Ein KI-Tool, das zum Suizid anleiten und Hitler loben kann

    FreedomGPT ist wie ChatGPT ein Sprachgenerator. Allerdings fehlen ihm Filter, so dass die KI jede Anfrage beantwortet - egal wie fragwürdig.

  2. Amazon und Ebay: Onlinehändler müssen EU-Partner für Produktsicherheit bieten
    Amazon und Ebay
    Onlinehändler müssen EU-Partner für Produktsicherheit bieten

    Außereuropäische Anbieter bei Amazon und Ebay müssen einen in der EU ansässigen Händler benennen, der für die Sicherheit verantwortlich ist. Wie das praktisch kontrolliert wird, ist fraglich.

  3. IT-Projektmanager: Perfektionist, ahnungslos und Ja-Sager
    IT-Projektmanager
    Perfektionist, ahnungslos und Ja-Sager

    Schwierige Projektmanager können nicht nur nerven, sondern viel kaputt machen. Wir geben Tipps, wie IT-Teams die Qual beenden.
    Ein Ratgebertext von Kristin Ottlinger und Jakob Rufus Klimkait

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • RTX 4090 erstmals unter 1.700€ • MindStar: Gigabyte RTX 4080 1.229€ statt 1.299€, Intel Core i9-12900K 399€ statt 474€ • SSDs & Festplatten bis -60% • AOC 34" UWQHD 279€ • Xbox-Controller & Konsolen-Bundles bis -27% • Windows Week • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /