Trump: Taiwan trotzt den USA - keine Chance auf Chipverlagerung

Taiwan weigert sich(öffnet im neuen Fenster) , den Forderungen der USA nach einer Verlagerung der Halbleiterproduktion nachzukommen. Im Zentrum des Konflikts steht ein amerikanischer Vorschlag, wonach künftig die Hälfte der in den USA gekauften Chips im eigenen Land produziert werden soll, wie The Register berichtet(öffnet im neuen Fenster) .
US-Handelsminister Howard Lutnick präzisierte die Position Washingtons jüngst in einem Interview(öffnet im neuen Fenster) : Die Regierung strebe an, 40 bis 50 Prozent der benötigten Halbleiterproduktion in die USA zu verlagern. Der Grund sind wachsende Sorgen über Lieferkettenabhängigkeiten, die aus Taiwans dominierender Stellung in der globalen Chipfertigung resultieren.
Taiwans Vize-Premierministerin Cheng Li-chiun stellte daraufhin unmissverständlich klar: Taiwan habe sich zu keiner Aufteilung der Chipproduktion verpflichtet und werde solche Bedingungen nicht akzeptieren.
Handelsspannungen und Zolldruck
Die USA hatten im August 2025 einen 20-prozentigen Zoll auf taiwanesische Importe verhängt. Die Trump-Regierung hält sich die Option weiterer Erhöhungen offen – Präsident Trump erwähnte die Möglichkeit von 100-Prozent-Zöllen auf importierte Halbleiter als Druckmittel.
Berichten zufolge sieht der jüngste amerikanische Vorschlag vor, dass Technologieunternehmen für jeden importierten Chip einen im Inland produzieren müssten – anderenfalls drohten höhere Zollsätze. Die Strategie zielt darauf ab, die Abhängigkeit von Taiwan zu verringern, das über 60 Prozent der weltweiten Halbleiter und rund 90 Prozent der modernsten Chips produziert.
Lutnick verwies auf Chinas Absichten bezüglich Taiwan als Begründung für den Drang zur heimischen Produktion. Er deutete an, dass amerikanische Militärhilfe für Taiwan in die Handelsverhandlungen einfließen könnte.
Wirtschaftliche Realitäten und Investitionshürden
Taiwan Semiconductor Manufacturing Company hat bereits Investitionen von bis zu 165 Milliarden US-Dollar in den USA angekündigt. Das Unternehmen errichtet Fertigungsanlagen in Arizona als Teil seiner Expansion auf den amerikanischen Markt.
Um jedoch das US-Ziel von 40 Prozent heimischer Chipproduktion zu erreichen, wären Investitionen von über 500 Milliarden Dollar erforderlich – laut Lutnicks eigenen Schätzungen.



