Trotz Rekordumsatz: KI-Exportverbote kosten AMD 1,5 Milliarden US-Dollar

Mit seinen jüngsten Zahlen für das erste Quartal 2025(öffnet im neuen Fenster) hat AMD wieder einmal die Erwartungen von Analysten übertroffen(öffnet im neuen Fenster) : Um 36 Prozent wuchs der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal, auch wenn das vierte Quartal 2024 etwas besser lief. Den Großteil des Wachstums verzeichnet AMD in der Rechenzentrumssparte, zu der neben Epyc-Prozessoren und Instinct-Beschleunigern auch Dataprocessing Units (DPUs) zählen.
Verglichen mit dem Vorjahresquartal stieg hier der Umsatz um 57 Prozent auf 3,7 Milliarden US-Dollar. Wie sich der Umsatz auf Epycs und Instincts verteilt, schlüsselt AMD nicht auf, beide sollen aber eine steigende Nachfrage verzeichnen. Hier erwartet AMD auch weiter ein starkes Wachstum, das allerdings durch die jüngste Verschärfung der US-Exportregeln für KI-Hardware (g+) ausgebremst wird. AMD kann hierdurch seinen MI308-Beschleuniger effektiv nicht mehr in die Volksrepublik exportieren.
Für das laufende Jahr erwartet AMD daher einen um 1,5 Milliarden US-Dollar niedrigeren Umsatz als mit den alten Regeln möglich gewesen wäre. Auch Nvidia erwartet hierdurch deutliche Umsatzrückgänge . Da AMD rund ein Viertel seines Umsatzes in China macht, treffen diese Änderungen das Unternehmen empfindlich.
Gute Geschäfte mit Ryzen-CPUs
Bei Ryzens und Radeons ist die Steigerung moderater - das Segment Client and Gaming legte beim Umsatz um 28 Prozent auf 2,9 Milliarden US-Dollar zu. Die Radeon-GPUs dürften AMD aktuell Sorgen machen: Der Umsatz mit Gaming-Hardware brach um ein Drittel auf nun nur noch 647 Millionen US-Dollar ein.
Dennoch verzeichnet AMD in diesem Segment gegenüber dem Vorjahr eine Gewinnsteigerung: Die Gewinnmarge liegt aktuell bei 17 Prozent, während es im Vorjahresquartal lediglich 10 Prozent waren. Deutlich besser schneiden die Segmente Datacenter und Embedded mit Gewinnmargen von 25 und 40 Prozent ab (nach Non-GAAP-Buchhaltung). Insgesamt lag AMDs Nettogewinn im ersten Quartal 2025 bei rund 1,57 Milliarden US-Dollar (Non-GAAP) oder 709 Millionen US-Dollar (GAAP). Umgerechnet auf die Einzelaktie fällt der Gewinn mit 96 US-Cent etwas höher aus als erwartet. Das ist zwar mehr als im Vorjahresquartal, aber ein spürbarer Rückgang gegenüber dem Vorquartal.
Beim Gewinn lieferte AMD ebenso mehr als von Investoren erwartet wie auch beim Ausblick auf das laufende zweite Quartal: Hier wird ein Umsatz zwischen 7,1 und 7,7 Milliarden US-Dollar erwartet, die Marge wird allerdings mit 43 Prozent geringer ausfallen. Der Grund dafür ist eine Inventarkorrektur aufgrund der Exportbeschränkungen für KI-Hardware in Höhe von 800 Millionen US-Dollar, die AMD am 16. April 2025 der Securities and Exchange Commission (SEC) ankündigte(öffnet im neuen Fenster) . Sie betrifft für die Volksrepublik angepasste MI308-Beschleuniger, die nach den neuen Richtlinien nicht mehr ohne Lizenz exportiert werden dürfen.
Auffällig ist noch, dass sich die Übernahme von ZT Systems beim Schuldenstand niederschlägt: Der hat sich mehr als verdoppelt, 2,45 Milliarden US-Dollar hat AMD hierfür geliehen.



