Trotz EU-Milliardenstrafe: Preisportale sehen sich weiter von Google unterdrückt
Auch nach drei Jahren und einer Wettbewerbsstrafe von 2,42 Milliarden Euro gegen Google sei alles beim alten. Google widerspricht.

Die Suchergebnisse bei Google Shopping benachteiligen weiter andere Preisvergleichsdienste. Das ergab eine Studie der Unternehmensberatung Lademann Associates, über die die britische Financial Time berichtet. Die EU-Kommission verhängte im Juni 2017 eine Wettbewerbsstrafe von 2,42 Milliarden Euro gegen Google. Der Internetkonzern ging dagegen in die Berufung.
Auch drei Jahre nach Verhängung der Strafe und den Forderungen der Europäischen Kommission bevorzugt Google der Studie zufolge nach wie vor seinen eigenen Produkt- und Preisvergleichsdienst. Thomas Höppner von der Kanzlei Hausfeld und Frank Niels von Lademann Associates haben die Studie vorgelegt, die auf knapp 400 Seiten Googles Compliance Mechanismus und seine Folgen für Produkt- und Preisvergleichsdienste, Verbraucher und Händler untersucht. Die von Höppner verfasste Studie stützt sich laut den Angaben auf empirische Daten, die von 25 europäischen Produkt- und Vergleichsplattform aus 21 europäischen Märkten bereitgestellt wurden.
Ein Google-Sprecher erklärte Golem.de am 1. Oktober 2020 auf Anfrage: "Diese Studie vernachlässigt die Fakten und die Begründung der Europäischen Kommission in der Shopping-Entscheidung. Die Gegenmaßnahmen funktionieren seit bereits drei Jahren erfolgreich, haben Milliarden von Klicks für mehr als 600 Shopping-Vergleichsdienste erzeugt und unterliegen einer intensiven Kontrolle."
Die Suchmaschine benachteilige Konkurrenten bei der Online-Produktsuche und missbrauche seine marktbeherrschende Stellung als Suchmaschinenbetreiber, indem es seinem Preisvergleichsdienst einen unrechtmäßigen Vorteil verschaffe, erklärte die EU-Kommission im Juni 2017. Die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager sagte vor drei Jahren, Google habe "seinen eigenen Preisvergleichsdienst in seinen Suchergebnissen ganz oben platziert und Vergleichsdienste der Konkurrenz herabgestuft". In Europa nehmen laut Angaben der Preisportale mehr als 600 Shopping-Vergleichsdienste am Markt teil, die über 1 Billion Ad Impressions und 16 Milliarden Klicks erhalten haben und ihre Partner mit Kunden auf der ganzen Welt in Verbindung bringen.
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