Transparenzbericht der EFF: Lob für Adobe, Schelte für Whatsapp
In einem jährlichen Transparenzbericht lobt die Electronic Frontier Foundation ausdrücklich Adobe, das jetzt sämtliche Kriterien erfüllt. Kritik gab es für Whatsapp, das dieses Jahr erstmals in der Liste auftaucht. Einige große Konzerne fallen jedoch im Vergleich zum Vorjahr zurück.

Zahlreiche große IT-Konzerne in den USA bekommen wieder gute Noten für den Schutz von Nutzerdaten. Besonders Adobe erhält Lob von der digitalen Bürgerrechtsbewegung Electronic Frontier Foundation (EFF). Dieses Jahr erfüllt der Photoshop-Hersteller alle fünf Kriterien, im vergangenen Jahr war es nur einer. Neben Adobe erhielten auch Apple, Dropbox, Wikimedia, Wordpress und Yahoo alle fünf Sterne.
Einige Unternehmen, die im vergangenen Jahr noch alle Kriterien erfüllten, wurden dieses Jahr zurückgestuft, darunter Facebook, Google, Microsoft und Twitter. So wurde Facebook dafür kritisiert, nicht darüber zu informieren, wenn die US-Regierung Inhalte entfernen lässt. Google hingegen verschweige seine Richtlinien für die Datenspeicherung und informiere Benutzer nicht darüber, wenn die US-Regierung Zugriff auf deren Daten verlangt. Auch Twitter sieht seit einiger Zeit davon ab, im Vorjahr wurde der Kurznachrichtendienst noch dafür gelobt. Microsoft wird dafür kritisiert, weder über seine Richtlinien für die Datenvorratsspeicherung noch über das Entfernen von Inhalten zu informieren.
Gesteigerte Anforderungen
Diese Kriterien wurden allerdings von der EFF erstmals aufgestellt oder erweitert. Davon waren vor allem Google und Twitter betroffen, die auch nach dem Wegfall eines Redeverbots (Gag Order) die betroffenen Nutzer nicht informieren. Hier lobt die EFF ausdrücklich Dropbox, dessen Richtlinien vorsehen, Benutzer auch vorab über rechtliche Anordnungen (Subpoena) zu informieren, sofern das rechtlich möglich ist.
Der Messaging-Dienst Snapchat verbessert sich von nur einem erfüllten Kriterium auf drei. Lediglich über Datenabfragen der US-Regierung kann oder will Snapchat seine Benutzer nicht informieren. Vergangenes Jahr kritisierte die EFF Snapchat noch dafür, keine richterliche Anordnung für die Herausgabe von Nutzerdaten zu verlangen. Inzwischen hat der Messaging-Dienst seine Richtlinien geändert. Neu in der Liste ist Whatsapp, das allerdings nur eines der fünf Kriterien erfüllt: Das Unternehmen stellt sich öffentlich gegen die Einführung von Hintertüren. Das ist allerdings auch eine Forderung des Mutterkonzerns Facebook.
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