Trainingscamp NSA: Ex-Spione gründen High-Tech-Startups
Geheimdienste und IT-Branche sind in den USA eng miteinander verwoben. Während die CIA innovative Startups fördert, gründen immer mehr Ex-NSA-Mitarbeiter eigene Sicherheitsfirmen. Die Grenzen zwischen Staat und Wirtschaft sind oft kaum noch auszumachen.

Die Bemerkung Peter Thiels war als Scherz gemeint, enthält jedoch sicher einen Funken Wahrheit. Auf die Frage, ob seine Analysefirma Palantir Technologies eine Fassade für den US-Geheimdienst CIA sei, antwortete der Startup-Finanzier jüngst auf Reddit: "Nein, die CIA ist eine Fassade für Palantir." Wie viele andere junge Unternehmen wurde Palantir anfänglich vom Risikokapitalgeber In-Q-Tel unterstützt, der von der CIA finanziert wird. Die enge Verflechtung zwischen Geheimdiensten und IT-Branche zeigen auch viele Sicherheitsfirmen, die von früheren NSA-Mitarbeitern gegründet wurden.
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Palantir gehört zu den bekannteren Unternehmen, die In-Q-Tel unterstützt. Seit 1999 versucht der CIA-Ableger, technische Expertise für die US-Geheimdienste durch die Unterstützung innovativer Startups zu gewinnen. Derzeit führt In-Q-Tel 94 Unternehmen auf, an denen es beteiligt ist. Insgesamt stieg In-Q-Tel seit seiner Gründung bei 173 Firmen ein. Medienberichten zufolge ist nicht immer klar, wie die CIA von den Beteiligungen profitiert. Möglich seien beispielsweise Lizenzen für Produkte oder Entwicklungen nach den speziellen Wünschen der Geheimdienste.
Interesse an Hard- und Software
Interessiert ist In-Q-Tel an verschiedenen Technikbereichen: Viele Firmen liefern Software zu Datenanalyse, Datenmanagement, Kollaboration oder Cloud-Diensten. Innovative Forschungen zu Batterie- und Stromversorgungstechniken werden ebenfalls gefördert. Geld erhalten zudem etliche Startups, die Bild- und Videodaten aufnehmen oder auswerten können. Firmen für IT-Hardware wie Datencenter sowie Übertragungs- und Überwachungstechniken werden ebenfalls unterstützt.
Regelmäßig listen US-Medien die 10 oder 25 innovativsten und interessantesten Firmen auf, die von der CIA gefördert werden. Die Auswahl erscheint dabei etwas willkürlich, da oft gar nicht klar ist, was die Firmen genau machen. Beziehungsweise, was sie genau für die CIA machen. Zudem ändert sich das Portfolio von In-Q-Tel ständig und die Namen der Firmen häufig, so sie nicht komplett übernommen werden.
Von Keyhole zu Google Earth
Sehr bekannt ist inzwischen die 2003 finanzierte Firma Keyhole, die 2004 von Google gekauft und dann als Google Earth vermarktet wurde. Neue Einsatzmöglichkeiten für raumbezogene Daten liefern beispielsweise die Unternehmen Boundless und Terrago, das inzwischen das ebenfalls geförderte Geosemble übernommen hat.
Terrago wendet sich bei seinen Produkten zur Auswertung von Geodaten mobiler Geräte direkt an Militär und Geheimdienste. Aus den Unternehmen Image Tree und GeoIQ (früher FortiusOne) ist In-Q-Tel inzwischen wieder ausgestiegen. Boundless (früher Opengeo) und GeoIQ werten weltweite Standortdaten aus und visualisieren diese. So versuchte FortiusOne durch das Zusammenführen möglichst vieler Datenquellen die Schäden durch das schwere Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 besser einzuschätzen.
Wie wichtig die Auswertung großer Datenmengen für die Geheimdienste ist, haben die Enthüllungen von US-Whistleblower Edward Snowden eindrucksvoll bewiesen. Kein Wunder, dass In-Q-Tel etliche Big-Data-Projekte im Portfolio hat.
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