Tracking: EFF präsentiert nutzerfreundlichen DNT-Standard

Obwohl es seit Jahren das DNT-Headerfeld gibt, hat sich noch kein Standard für die Webseitenbetreiber durchgesetzt. Ein neuer Vorschlag für Do Not Track soll nun den Interessen von Werbeindustrie und Nutzern entgegenkommen.

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Auch wenn Do Not Track aktiviert ist, hat es meist keine Wirkung.
Auch wenn Do Not Track aktiviert ist, hat es meist keine Wirkung. (Bild: Screenshot Golem.de)

Mit einem neuen Standard für Do Not Track (DNT) soll der Datenschutz im Internet verbessert werden. Die Electronic Frontier Foundation (EFF) präsentierte am Montag in San Francisco die Vorgaben, die von Webseiten beim Tracking von Nutzern umgesetzt werden sollen. Die Betreiber sollen sich demnach verpflichten, dass Drittanbieter ohne Zustimmung der Nutzer keine Daten sammeln dürfen. Sollte der Drittanbieter keinen DNT-Standard akzeptierten, müsse die Webseite sicherstellen, dass dennoch keine Daten ohne die Zustimmung übermittelt würden. Webseiten, die den Standard erfüllen, sollen von Werbe- und Trackingblockern erkannt werden, so dass die Anzeigen zu sehen sind.

Der EFF zufolge beteiligen sich mehrere Partner an dem neuen Standard. So der Adblocker-Anbieter Adblock Plus, die Suchmaschine Duckduckgo, das Portal Medium und die Datenschutzfirma Disconnect. "Das Versagen von Werbeindustrie und Datenschützer, sich auf einen Kompromiss zu DNT zu einigen, hat zu einem starken Anstieg von Adblocking, großen Anzeigenverlusten für Internetfirmen und zunehmend schädlichen Methoden für die Überwachung von Nutzern und das Aufploppen von Anzeigen geführt", sagte der CEO von Disconnect, Casey Oppenheim. Der neue Standard solle zu einer besseren Koexistenz von Datenschutz und Werbung führen.

Kaum jemand hält sich an DNT

Das 2009 vorgeschlagene DNT-Headerfeld wird inzwischen von mehreren Browsern unterstützt. Nutzer haben beispielsweise in Firefox die Möglichkeit, die Verfolgung von Nutzeraktivitäten zu deaktivieren. Es steht Webseiten jedoch frei, dieser Browseranfrage zu entsprechen oder sie völlig zu ignorieren. So hatte Yahoo im Mai 2014 angekündigt, die Do-Not-Track-Option nicht mehr zu unterstützen. Als Grund nannte das Unternehmen die mangelnde Standardisierung und Adaption durch andere Anbieter.

Nach Ansicht der EFF sollte die Werbung im Netz jedoch nicht auf Kosten der Privatsphäre gehen. Der neue Standard soll beispielsweise sicherstellen, dass bei Like-Buttons nur dann Daten an die Drittanbieter gesendet werden, wenn tatsächlich auf das Feld geklickt wird. Sollten solche Anbieter wie Facebook dies nicht generell akzeptieren, müsse die Webseite entweder das Feld deaktivieren, mit dem Anbieter eine Sonderregelung vereinbaren oder auf andere Weise eine Datenübertragung verhindern.

Ausnahmen zugelassen

Der Standard lässt aber auch Ausnahmen zu. Beispielsweise, wenn Daten für eine Transaktion weiterverwendet werden müssten. Auch dürfen demnach Daten gespeichert werden, wenn dies aus gesetzlichen Gründen verlangt wird. Zudem könnten Internetfirmen entscheiden, ob sie den DNT-Standard für alle oder nur bestimmte Domains einsetzten. Für mobile Angebote seien die Regelungen nicht notwendigerweise geeignet.

Die EFF hat einen Standardtext veröffentlicht, den Webseitenbetreiber auf ihren Seiten hinterlegen können. Auf diese Weise können Tracking-Blocker wie der von der EFF bereitgestellte Privacy Badger erkennen, dass sich die Webseite auf den DNT-Standard verpflichtet hat.

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