Total War Rome Remastered im Test: Ich kam, ich sah, ich fluchte
Die bekannte Welt wie in der Antike erobern: Total War: Rome Remastered erstrahlt in neuer Grafik. Manchmal sollten Legenden aber ruhen.

Hoffentlich geht der Plan auf: Legionäre ins Zentrum, dahinter eine Reserve aus Speerträgern und Velites. Wenn der Feind anrückt, dann schnappt die Falle zu und die schwere Kavallerie stürmt aus dem Wald hervor. Schon im Jahr 2004 konnten wir uns im Strategiespielklassiker Rome: Total War einmal wie der legendäre karthagische Feldherr Hannibal Barca fühlen und unsere Feinde mit Zangenmanövern und Hinterhalten vernichtend schlagen.
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In einer Zeit, in der viele Entwicklerstudios auf ihre vergangenen Erfolge schauen und alte Klassiker wieder aufpolieren, war es zu erwarten, dass auch das zu seiner Zeit hochgelobte Rome als Total War: Rome Remastered wiederauferstehen würde. Das Team von Feral hat neue Einheitenmodelle, Texturen und ein komplett neues Interface entwickelt. Außerdem wurden die diversen antiken Völker in Balance und Einheitenvielfalt überarbeitet.
Doch wie der preußische Feldmarschall Helmuth Karl Bernhard von Moltke schon sagte: "Kein Plan überlebt die erste Feindberührung." Unser Feind ist eine computergesteuerte KI, die wir in all ihren Facetten kaum verändert erneut präsentiert bekommen. Das wird dem Remaster zum Verhängnis und sorgt beim Spielen nicht nur einmal für enormes Fluchen.
Die KI ist dumm geblieben
So erklären uns an einer Stelle der Kampagne Britannien, die griechischen Städte und Spanien den Krieg. In der Folge wird eine einzige Stadt das Primärziel nicht enden wollender Angriffe von Armeen dreier Reiche - obwohl dazwischen teils weniger gut bewachte Provinzen liegen. Teilweise greifen uns auch Armeen an, die klar keine Chance gegen unsere Garnison haben. Macht anscheinend nichts, denn die Computergegner sind komplett in einer Angriffsschleife gefangen und scheinen dafür unendlich viele Ressourcen aus dem Nichts zu generieren.
Wie können wir da noch gewinnen? Indem wir Tausende Soldaten vor den Toren unserer Stadt besiegen natürlich! Das ist ziemlich einfach: Die KI stellt sich praktischerweise in Pfeilreichweite unserer Türme und Bogenschützen und verwendet keine Belagerungswaffen. Als Resultat türmen sich die Toten vor unserer Stadt auf - immer und immer wieder.
Sollte sich eine gegnerische Armee doch nicht in unsere Pfeile locken lassen, dann reiten wir mit Kavallerieeinheiten aus und treiben die gegnerische Formation systematisch an den Flanken auseinander. Die KI läuft hier noch immer hektisch hin und her, hetzt Hopliten und Speerwerfer von einer Seite der Formation auf die andere.
Da kann es auch passieren, dass sie sich mit dem Rücken zu unseren Fernkampfeinheiten stellen - leichtes Spiel für Steine, Speere und Pfeile. "Ein Haufen Männer ist genauso wenig eine Armee, wie ein Haufen Baumaterial ein Haus ist", sagte schon Sokrates. Das beschreibt die selten dämliche KI in Total War: Rome Remastered ganz gut.
Gerade bei Belagerungen ertappen wir auch die eigenen Soldaten immer wieder dabei, dass sie sich in Mauern verhaken oder die Straße zum Marktplatz nicht finden. Natürlich war das im Originalspiel von 2004 auch schon so. Möglicherweise soll das einen Teil der Nostalgie ausmachen - funktioniert bei uns aber eher weniger.
Schade eigentlich, denn generell ist in die Remastered-Version sichtlich Arbeit hineingeflossen.
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Remaster von Rome mit toller GUI und hübschen Einheiten |
Um die ständigen Angriffe abzuwehren gibt es auch eine Strategie. Man hebt einmal eine...
Also das Familienmikromanagement in anderen TW-Titeln geht mir auch auf den Sack. Gerade...
Ich mag die Total War Titel. Aber seit 21 Jahren ist das das gleiche Spiel. Viele...
Schade. Ich mag grad die TWs in der Musketen-Ära. Hab tagelang über Schlachten gesessen...