Viel zu wenig Arbeitsspeicher
Im Encore 2 verbaut Toshiba die zweite Generation des Bay-Trail-Atoms von Intel. Dabei kommt mit dem Z3735G das schwächste Modell des C0-Steppings zum Einsatz. Die vier Kerne takten unter Last mit 1,33 bis 1,86 GHz, die integrierte HD Graphics mit 311 bis 667 MHz. Leider kann der Z3735G nur 1 GByte Arbeitsspeicher adressieren - 1 GByte weniger als im Vorgänger.
Das macht sich auch im Alltag stark bemerkbar: Sowohl die Auslagerungsdatei als auch die Speicherauslastung zeigen, dass beim Multitasking der begrenzte Arbeitsspeicher stark limitiert ist. Ist der RAM zu klein, werden Daten nämlich aus dem internen Speicher in der Auslagerungsdatei abgelegt. Dadurch wird besonders der Wechsel zwischen Anwendungen langsam, denn der interne Speicher ist deutlich langsamer als der RAM-Speicher.
In unserem Test beanspruchte die Auslagerungsdatei knapp 2 GByte freien Speicher - das sind rund 10 Prozent des zur Verfügung stehenden Speichers. Das Windows-Tablet gibt es nämlich nur mit 32 GByte großer eMMC, von der dem Nutzer dann knapp 19 GByte zur Verfügung stehen. Immerhin gibt es einen Schacht für Micro-SD-Karten mit einer Größe von bis zu 128 GByte.
Für eine eMMC sind die Übertragungsraten relativ hoch: Die Lese- und Schreibgeschwindigkeit ist mit 114 MByte/s bzw. 49 MByte/s im Vergleich zu einer richtigen SSD aber gering.
Benchmark | Toshiba Encore WT8-B (Intel Atom Z3735G) | HP Elitepad 1000 G2 (Intel Atom Z3795) | Surface Pro 3 (Intel Core i5-4300U) |
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3DMark Ice Storm | 11.806 Punkte | 15.697 Punkte | 40.235 Punkte |
3DMark Ice Storm Extreme | 7.473 Punkte | 10.033 Punkte | 28.378 Punkte |
3DMark Cloud Gate | 917 Punkte | 1.393 Punkte | 3.905 Punkte |
Der Atom Z3735G schneidet in unseren Benchmark-Tests ein wenig schlechter ab als der stärkste Bay-Trail-Prozessor, der Atom Z3795. Beide sind aber im Vergleich mit dem Haswell-Prozessor Core i5-4300U, der oft in höherpreisigen Tablets und Notebooks verbaut wird, deutlich schwächer.
WLAN funkt das Windows-Tablet nach 802.11 b/g/n, also nur im 2,4-GHz-Band. Bluetooth 4.0 wird unterstützt. Ein UMTS- oder LTE-Modul ist nicht vorhanden. Die Stereolautsprecher sind auf der Rückseite positioniert und klingen erstaunlich gut. Bässe sind natürlich keine vorhanden, doch für Sprachwiedergabe beispielsweise in kurzen Video-on-Demands reicht es vollkommen. Auf der Rückseite befindet sich die 5-Megapixel-Kamera, für Videotelefonie gibt es auf der Vorderseite eine 2-Megapixel-Kamera. Wie von den meisten Tablets gewohnt, ist die Qualität der Bilder schlecht.
Ungewöhnlich ist die Positionierung der Windows-Taste, denn diese ist nicht wie bei den meisten Tablets auf der Vorderseite unterhalb des Displays, sondern an der oberen Kante. Für eine Taste, die oft gedrückt wird - man gelangt mit ihr nämlich zur Kacheloberfläche - finden wir die Position ungünstig. Jedes Mal an die obere Kante fassen zu müssen, finden wir umständlich, die klassische Positionierung ist deutlich komfortabler.
Viel zu langsam
Bei der Bewältigung von alltäglichen Aufgaben ist das Tablet sehr langsam, vor allem durch den kleinen Arbeitsspeicher. Sind mehrere Tabs im Browser geöffnet, kommt es durchaus vor, dass der Browser einfriert. Produktiv lässt sich mit dem Tablet nicht arbeiten, denn auch die Office-Anwendungen reagieren träge.
Der Browser und die News-App sind uns bei der Benutzung sogar mehrfach abgestürzt. Die virtuelle Tastatur reagierte ebenfalls häufig träge: Einmal mussten wir fast 2 Minuten warten, bis sie eingeblendet wurde, und wir unser Passwort eingeben und das Tablet entsperren konnten.
Die Akkulaufzeit ist nicht sehr gut. Ein 1.080p-Video konnte das Tablet nur 5 Stunden am Stück wiedergeben. Im Produktivity-Test des Powermark-Akku-Benchmarks erreichte das Tablet eine Laufzeit von 5 Stunden. Bei gelegentlicher Nutzung muss das Encore 2 WT8-B nach spätestens zwei Tagen aufgeladen werden. Die Standby-Zeit des Geräts ist schlecht, wird es nicht genutzt, muss es dennoch nach 2,5 Tagen wieder aufgeladen werden.
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