Torment im Test: Spiel mit dem Text vom Tod
Ist der Protagonist Gott oder Spinner, wieso jagt uns ein Monster namens Kummer und wie viele Tode können wir sterben? Mit solchen Fragen beschäftigt sich das Rollenspiel Torment - Tides of Numenera, eine Art Nachfolger des Klassikers Planescape Torment.

Die alten Ägypter und das antike Griechenland, das Römische Reich und unser Mittelalter: In weniger als 10.000 Jahren Menschheitsgeschichte ist schon einiges an Ruinen und Historie, an Geschichten und Sagen zusammengekommen. Was mag sich da wohl innerhalb der nächsten Milliarde Jahren auf der Erde ansammeln? Auf diese Frage baut die Welt von Torment - Tides of Numenera auf. In dem Rollenspiel von Inxile Entertainment sind wir auf einer Erde unterwegs, die vor lauter fantastisch erfundenen Gerätschaften und Artefakten kaum wiederzuerkennen ist.
- Torment im Test: Spiel mit dem Text vom Tod
- Verfügbarkeit und Fazit
Aber auch wir selbst haben Schwierigkeiten, uns wiederzuerkennen. Das ist ziemlich wörtlich gemeint. Unsere wahlweise weibliche oder männliche Hauptfigur weiß selbst nicht, wer sie oder er ist - Mensch, Gott, Spinner oder irgendetwas dazwischen?
Das finden wir erst nach und nach durch Gespräche mit anderen Figuren heraus. Um hier eine etwas längere Lernkurve abzukürzen (und trotzdem, ohne Wichtiges zu spoilern): Wir sind vermutlich ein Mensch und offenbar unsterblich - jedenfalls beinahe. Damit greift Torment eines von vielen Elementen des inoffiziellen Vorgängers Planescape Torment von 1999 auf.
Wenn wir in Kämpfen das Zeitliche segnen, landen wir in einer Zwischendimension und können dann ins Abenteuer zurückkehren. Gleich in den ersten Spielminuten erfahren wir aber auch: Wenn wir ganz viel Pech haben und etwa trotz vielfacher Warnungen einen mysteriösen Obelisken anfassen, müssen wir unter Umständen auf ein Savegame zurückgreifen. Das legt das Programm beim Wechseln der Karte selbstständig neu an, außerdem können wir den Spielstand manuell sichern.
Es ist gar nicht so schlecht, ab und zu mal freiwillig oder gezwungenermaßen auf ein Savegame zurückzugreifen, um so die Auswirkungen unterschiedlicher Entscheidungen auszuprobieren. In Torment können wir nämlich mit den Multiple-Choice-Antworten wie in einem Adventure unseren Weg durch das Abenteuer beeinflussen - oft, ohne es richtig zu merken.
Ebenfalls direkt nach dem Anfang der bei den meisten Spielern mindestens 30 Stunden langen Kampagne können wir so mit wenigen Klicks einen relativ schwierigen Kampf vermeiden und unter Umständen verhindern, dass wir zwei potenzielle Mitreisende verlieren. Dabei handelt es sich um Herren namens Aligern und um eine multidimensionale Dame namens Callistege.
Beide können wir nicht nur später gegen andere Gefährten austauschen, wir müssen es sogar - weil die Gefährten sich zerstreiten, den Opfertod sterben oder was auch immer. Allerdings begegnen wir im Spielverlauf rasch mehr als genug Ersatz - der natürlich mit ausführlicher Hintergrundgeschichte und eigenen Quests versehen ist. Übrigens dürften auch erfahrene Spieler fast nicht drum herumkommen, die ersten ein oder zwei Stunden mindestens zweimal zu absolvieren, um beim Einstieg in die Welt und das Szenario alles Wichtige zu verstehen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Verfügbarkeit und Fazit |
- 1
- 2
Als ich das erste mal von diesem Spiel hörte dachte ich an ein Spiel in der Art von...