Tor-Gründer Dingledine: "Es gibt kein Dark Web"

Wie viel Prozent des Tor-Traffics sind illegal? Nur sehr wenig, sagt das Tor-Projekt auf der Def Con. Der Anteil der Hidden Services sei verschwindend gering. Tor-Nutzer mit Linux sollten ihr Browser-Bundle auf den aktuellen Stand bringen.

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Tor-Gründer Roger Dingledine sagt: "Das Dark Web gibt es nicht."
Tor-Gründer Roger Dingledine sagt: "Das Dark Web gibt es nicht." (Bild: Tobias Klenze/GNU Free Documentation License)

Tor-Mitgründer Roger Dingledine hat auf der Sicherheitskonferenz Def Con in Las Vegas kritisiert, dass das Anonymisierungsnetzwerk Tor häufig falsch dargestellt würde. Tatsächlich betrage der Anteil des Traffics von Hidden Services in dem Netzwerk nur wenige Prozent - und ein legaler Dienst sei ganz vorne in der Statistik.

Das Tor-Netzwerk werde nicht primär für Drogenhandel oder den Austausch von Missbrauchsdarstellungen von Kindern verwendet, so Dingledine. Der gesamte Traffic aller Hidden Services betrage insgesamt nur drei Prozent vom Gesamttraffic. "Es gibt kein Dark Web. Es existiert nicht". Es gehe nur um einige wenige Webseiten. Zuletzt hatten Aktivisten einige Seiten des Hosters Freedom Host II über eine Sicherheitslücke gelöscht und vom Netz genommen, so dass rund 20 Prozent der Hidden Services verschwunden waren.

Facebook ist der populärste Hidden Service

Der populärste Hidden Service sei zudem Facebook. Der Dienst betreibt seit dem Jahr 2014 einen eigenen Hidden Service, um den Zugriff auf den Dienst in Ländern mit Internetzensur zuzulassen. Nach Angaben von Facebook nutzten bereits vor einem Jahr 1 Million Menschen den Dienst monatlich.

Dingledine widersprach außerdem Berichten, wonach Geheimdienste das Netzwerk einfach unterwandern könnten, indem sie eigene Tor-Nodes betreiben. Tatsächlich arbeitet das Netzwerk daran, die Anfälligkeit für diese Sibyl-Attacken zu verringern. Dingledine selbst sagt, er kenne rund zwei Drittel der Personen, die die Relays betreiben, persönlich und könne sich für diese verbürgen.

Wie The Register berichtet, hat Tor zudem eine Sicherheitslücke im Browser-Bundle geschlossen, die allerdings nur Linux-Nutzer betreffe. Dabei soll es möglich gewesen sein, Firefox eine bösartig manipulierte URL unterzuschieben, mit der das Tor-Netzwerk umgangen wird und die so die reale IP des Nutzers verrät. Ein Update auf die aktuelle Version behebt das Problem.

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