Top500: Zwei der schnellsten Supercomputer stehen in den USA

Die Top500-Liste wird wieder von einem amerikanischen Supercomputer angeführt, auch der dritte Platz geht an die USA. Chinas Tianhe-2A schafft es trotz Aufrüstung nicht auf's Treppchen. Auffällig ist, dass viele der schnellsten Rechner auf Intel/Nvidia-Hardware setzen.

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Summit-Supercomputer
Summit-Supercomputer (Bild: ORNL)

Mit einer theoretischen Rechenleistung von 188 Petaflops und 122 Petaflops im Linpack-Benchmark ist der Summit des Oak Ridge National Laboratory der schnellste öffentlich gelistete Supercomputer der Welt. Das zum US-amerikanischen Energieministerium gehörende System ist damit schneller als der chinesische Sunway Taihu Light mit 125 Petaflops und 93 Petaflops, der die Top500-Liste seit zwei Jahren angeführt hatte. Auch der drittschnellste Supercomputer ist ein Amerikaner.

Das System heißt Sierra und wird vom Lawrence Livermore National Laboratory betrieben, das ebenfalls dem Department of Energy unterstellt ist. Der Supercomputer schafft theoretisch 119 Petaflops und 72 Petaflops im Linpack, in der wichtiger werdenden HPCG-Messung sind es 1,8 Petaflops. Bei den High Performance Conjugate Gradients werden auch Bandbreite und Interconnects getestet, was für viele Anwendungen relevant ist. Der Sierra besteht wie der Summit aus Knoten mit zwei Power9-Prozessoren von IBM und sechs Tesla V100 genannten Beschleunigern von Nvidia. Statt 4.356 Nodes sind es aber 4.320 Knoten und nur je vier V100.

China hat mangels Intel-Hardware eigene Beschleuniger entwickelt

Auf dem vierten Platz rangiert der chinesische Tianhe-2A, so heißt die aufgerüstete Version des Tianhe-2. Weil Intel keine Xeon Phi mehr exportieren darf, wurden im Auftrag von Chinas National University of Defense Technology die Matrix-2000-GPDSPs in Eigenregie entwickelt. Der Tianhe-2A schafft 101 Petaflops und 61 Petaflops, wobei sich die Linpack-Performance fast verdoppelt hat. Die Matrix 2000 werden als General Purpose Digital Signal Processors bezeichnet und arbeiten mit 256-Bit-Vektor-Einheiten. Jede PCIe-Steckkarte benötigt 240 Watt und der Tianhe-2A auf 18 Megawatt, was deutlich mehr ist als alle anderen Supercomputer mit meist deutlich unter 10 Megawatt.

Neu in der Liste auf dem fünften Platz eingestiegen ist der AI Bridging Cloud Infrastructure (ABCI) aus Japan. Er wurde von Fujitsu für die Universität Tokio gebaut und liefert 33 Petaflops sowie 20 Petaflops. Der ABCI besteht aus Nodes mit Xeon Gold 6148 mit 20 Kernen, die auch in diesem System mit Tesla V100 als SMX2-Module kombiniert werden. Fünf der zehn schnellsten Supercomputer verwenden Nvidia-Hardware, zwei nutzen Xeon Phi, einer proprietäre Beschleuniger, und der Rest sind Rechner mit (angepassten) CPUs.

Weiter hinten in den Top 500 finden sich Systeme wie der Nurion aus Korea mit Xeon Phi bei 14 Petaflops im Linpack, der italienische HPC4 von Eni mit Xeon Platinum plus Tesla P100 für 19 Petaflops und der deutsche Juwels in Jülich mit ausschließlich Skylake-SP-Chips. Generell sind Supercomputer meist mit Intel-CPUs ausgestattet, noch ist keiner mit AMDs Epyc-Prozessoren ausgerüstet. Wie gehabt hält sich aber der Titan in den Top10, er nutzt 16-kernige Opterons und Nvidias Tesla K20X als Beschleuniger.

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