TNEP 1.0: NFC-Protokoll für das Steuern von IoT-Geräten kommt

Der NFC-Standard wird erweitert. Eine neue Spezifikation ermöglicht das direkte Steuern von Geräten. Basis ist die NDEF-Kommunikation, mit der bereits Tags beschrieben werden können. TNEP geht einen Schritt weiter.

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Heizkörperregler sollen in Zukunft auch per NFC konfiguriert werden. (Symbolbild)
Heizkörperregler sollen in Zukunft auch per NFC konfiguriert werden. (Symbolbild) (Bild: Andreas Sebayang/Golem.de)

Wenn es nach dem NFC-Forum geht, lassen sich in Zukunft Geräte, die zum Internet of Things gehören, direkt per NFC steuern. Dafür hat das Forum das Tag NDEF Exchange Protocol (TNEP) als Candidate Specification 1.0 veröffentlicht. Wer NFC kennt, wird sich vielleicht wundern, was die Neuerung ist, denn eine Lese-Schreib-Kommunikationsspezifikation ist Grundbestandteil des NFC-Systems.

Tatsächlich arbeitet TNEP auch auf Basis des NDEF-Nachrichtenprotokolls, also dem Lesen und Schreiben auf NFC-Tags verschiedener Klassen. Für TNEP werden die NFC-Tags der Typen 2, 3, 4 und 5 verwendet. Typ 3 ist beispielsweise kompatibel mit der Felica-Kommunikation von Sony (NFC-F). Die anderen Typen setzen auf ISO 14443A alias NFC-A, Typ 4 zusätzlich auf 14443B (NFC-B). Die vergleichsweise neuen Type-5-Tags arbeiten auf Basis von NFC-V.

TNEP spezifiziert aber einen Schritt weiter. Statt nur Daten auf das Tag zu schreiben, soll mit den übertragenen Daten das Gerät selbst gesteuert werden. Beispielsweise wäre es möglich, mit einem NFC-Smartphone ein Thermostat umzustellen und einen Sensor zu konfigurieren. Das Geschriebene wird also in Aktionen umgesetzt. Üblich ist das nicht: Wer sich etwa per NFC mit einem Gerät verbindet, liest eigentlich nur die Zugangsdaten für WLAN oder Bluetooth aus dem Tag heraus und überlässt dem Betriebssystem die Interpretation. Mehr machen etwa NFC-Lautsprecher nicht, sie übertragen mitnichten Audiodaten per NFC.

Das geht per NFC natürlich nur auf sehr kurze Distanzen von wenigen Zentimetern. IoT-Geräte mit WLAN, Lora, Bluetooth Low Energy und andere Standards kämen also nicht infrage, wenn eine komfortable Fernsteuerung notwendig ist. Der Vorteil der Nutzung von NFC dürfte eher bei den Kosten liegen. NFC-Tags sind sehr viel billiger in Geräten zu implementieren als etwa eine WLAN-Schnittstelle. Sensoren, die vielleicht millionenfach verteilt werden, dürften profitieren.

Mit der Candidate Specification sind NFC-Mitglieder aufgerufen, Rückmeldung zu dem Standard zu geben, bevor dieser final veröffentlicht wird. Unternehmen, die keine NFC-Mitglieder sind, können sich ebenfalls beteiligen, müssen die Spezifikation aber für 200 US-Dollar separat erwerben. Neben TNEP befinden sich derzeit auch die Standards für NFC Money Transfer (NMT) und Wireless Charging mit einem Watt in der Candidate-Phase.

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