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Titan-U-Boot-Tragödie: SD-Karte übersteht Implosion in 3.300 Metern Tiefe

Bei der Implosion des Tiefsee-U-Boots Titan, die fünf Menschen in den Tod riss, blieb nicht viel von Technik an Bord übrig. Nun wurde eine intakte SD-Karte geborgen.
/ Michael Linden
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Der Hersteller der Kamera hat darum gebeten, bestimmte Komponenten des Geräts zu schwärzen. (Bild: National Transportation Safety Board (NTSB))
Der Hersteller der Kamera hat darum gebeten, bestimmte Komponenten des Geräts zu schwärzen. Bild: National Transportation Safety Board (NTSB)

Bei der Bergung von Überresten des Wracks des Tiefsee-U-Boots Titan von Oceangate hat sich herausgestellt, dass die SD-Karte einer Kamera die Implosion in mehreren Tausend Metern Tiefe unbeschadet überstanden hat. Das berichtet Toms Hardware(öffnet im neuen Fenster) .

Auf der Karte befanden sich 12 Bilder und sechs Videos, die ausgelesen werden konnten. Sie enthielten aber nach Angaben der Behörden keine neuen Erkenntnisse über das Unglück. Die Karte steckte im Kamerasystem des Tauchboots.

Bei der Kamera handelte es sich um eine SubC Rayfin Mk2 Benthic, die für Tauchtiefen von bis zu 6.000 Metern ausgelegt ist. Ihr Titangehäuse soll intakt gewesen sein, interne Komponenten seien aber beschädigt aufgefunden worden, hieß es.

Kamera schwer beschädigt

So seien durch die Wucht der Implosion mehrere aufgelötete Bauteile abgerissen und Leiterplatten der Kamera durchtrennt worden, berichtet der schottische Raumfahrt-Youtuber und Astrophysiker Scott Manley(öffnet im neuen Fenster) .

Die extrahierten Fotografien hatten eine Auflösung von 4.056 mal 3.040 Pixeln, womit die Kamera eine Auflösung von ungefähr 12 Megapixeln gehabt haben muss. Die Videodaten waren im 4K-Ultra-HD-Format gehalten.

Auf den Aufnahmen waren Aktivitäten in der Einrichtung des Marine Institute in Neufundland zu sehen, die als Operationsbasis für die Titanic-Tauchmissionen diente. Aufnahmen vom Tauchgang oder dem Unglück wurden nicht entdeckt.

Die Kamera soll so konfiguriert gewesen sein, dass sie ihre Daten bei Tauchgängen auf extern angeschlossene Speichersysteme übertrug und ihren internen Speicher löschte.

Fünf Menschen starben

Die Tragödie der Titan kostete Oceangate-Chef Stockton Rush, den britischen Geschäftsmann Hamish Harding, den französischen Meeresexperten Paul-Henri Nargeolet sowie den pakistanischen Unternehmer Shahzada Dawood und dessen Sohn Suleman das Leben. Das Tauchboot implodierte während des Abstiegs zur Titanic-Wrackstelle, die sich etwa 3.800 Meter unter der Atlantikoberfläche befindet.

Die intakte SD-Karte stellt eine der wenigen elektronischen Komponenten dar, die die extremen Drücke und Kräfte beim Versagen des U-Boots überstanden. Es handelt sich um eine Sandisk Extreme Pro 512 GByte.


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