Tiny Tina's Wonderlands im Test: Dungeons and Schießeisen
Es ist zwar kein Borderlands 4, Tiny Tina's Wonderlands bringt trotzdem mehr vom bekannten Ballerspaß. Es fehlt aber etwas mehr Fantasy.

Ballern, looten, lachen, weiterballern: Seit vielen Jahren begeistert die Borderlands-Serie Fans des Looter-Shooter-Genres durch kreatives Gamedesign und den typischen sarkastischen Humor. Als Entwicklerstudio Gearbox den DLC Tiny Tinas Sturm auf die Drachenfestung für den zweiten Teil veröffentlichte, kamen noch diverse Pen-and-Paper-Referenzen dazu.
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- Tiny Tina's Wonderlands - Verfügbarkeit und Fazit
An den Erfolg des DLC will Tiny Tina's Wonderlands anschließen, das uns ein weiteres Mal in die verrückte Fantasy-Welt von Bunkers and Badasses im Borderlands-Universum schickt. Allerdings präsentiert sich der Titel nicht als DLC für Borderlands 3 (Test), sondern als eigenständiges Spiel zum vollen Einkaufspreis.
Trotzdem gehen die Entwickler wenig Experimente ein und bieten mehr von der bekannten Formel: schießen, looten, witzige Sprüche, schießen, looten. Das funktioniert für uns als Borderlands-Fans, die alle Serienteile mit Freunden durchgespielt haben, weiterhin gut. Allerdings hätten wir uns, wie beim Ableger Borderlands: The Pre-Sequel, ein wenig mehr Kreativität gewünscht.
Dabei ist der Einstieg in das Spiel erst einmal sehr kreativ: Wir erstellen unseren Charakter, ganz wie wir es in einem typischen Rollenspiel machen würden, mit Gesichtsanpassungen, Attributen und Klassenauswahl. Ein nettes Detail: Wir können sogar die Stimmart, den Akzent und Stimmlage unserer Figur wählen, wie wir es auch in der Dungeons-and-Dragons-Runde unter Freunden machen würden - bloß nicht aus der Rolle fallen!
Kenner der Spiele werden schnell feststellen: Im Vergleich zu Borderlands können wir hier zwischen wesentlich mehr Klassen auswählen, die zudem typischen Klassen im Fantasy-Stil ähneln. Spielen wir eine Magierin (Sporenhüter), einen Berserker (Brrserker) oder Nekromanten (Killomant)? Die Wahl liegt bei uns.
Drachen gegen Maschinengewehr
Die anfangs große Auswahl täuscht allerdings etwas, da jede der sechs Klassen nur einen dedizierten Fähigkeitenbaum und zwei verschiedene Spezialattacken verwenden kann. In Borderlands 3 können die vier Standardcharaktere zwischen jeweils drei Skillbäumen wählen, was mehr zu kreativem Denken anregt. Zumindest können wir im späteren Verlauf des Spiels eine zweite Klasse dazu kombinieren, was die Auswahl etwas verbessert.
Tiny Tina's Wonderlands gleicht das zudem durch ein Attributsystem aus. Wir können bei der Charaktererstellung und zu jedem Stufenanstieg jeweils Punkte in Stärke, Konstitution, Geschicklichkeit, Weisheit und andere Werte stecken. Sie geben uns jeweils passive Boni auf Dinge wie kritische Trefferchance, kritischen Trefferschaden oder Zauberschaden.
Moment, Zauberschaden? Auch das ist in Tiny Tina's Wonderlands eine neue Mechanik. Wir können beim Spielen diverse Zauberbücher finden, die uns unterschiedliche Magie-Geschosse wirken lassen. Im Prinzip werden dadurch die Granaten in anderen Borderlands-Teilen ersetzt. Statt einer begrenzten Anzahl an Granaten haben Zaubersprüche eine Abklingzeit.
Generell spielt sich Tiny Tina's Wonderlands zu Borderlands sehr ähnlich. Hier gibt es Schilde, Relikte und Mods - stylistisch Rüstungen genannt. Sie geben uns Boni auf diverse Skillknoten innerhalb unseres Baumes, funktionieren also ähnlich wie die Mods in Borderlands 3.
Es wäre zudem kein Borderlands-Spiel, wenn es nicht wieder tausende zufallsgenerierte Waffen gäbe. Ja, es gibt Schrotflinten, Kanonen, Pistolen, Sturmgewehre und mehr in einer Fantasy-Welt. Das wird gleich zu Beginn des Spiels als kurzer Witz abgetan.
Etwas mehr Fantasy
Ehrlicherweise finden wir es aber etwas schade, dass Gearbox das Fantasy-Setting nicht besser ausnutzt. Das liegt nicht unbedingt an den Schusswaffen selbst, sondern daran, dass diese sich im Vergleich zu Borderlands fast identisch anfühlen. Warum nicht Repetierarmbrüste, Bögen, Piratenpistolen und andere Waffen verwenden? So schießen wir eben weiter mit Revolver, Scharfschützengewehren und Co, die sich auch optisch an die Waffen in Borderlands 3 anlehnen.
Zumindest können wir im Spiel diverse Nahkampfwaffen finden, die den in Borderlands recht einfachen Nahkampfangriff zu einer sinnvollen Alternative zu den Schusswaffen machen. Einige Klassen wie der Berserker sind darauf sogar spezialisiert. Ein ausgefeiltes System abseits vom schnellen Drücken der Nahkampftaste können wir aber nicht erwarten.
Ein Unterschied zum Borderlands-Franchise ist die Spielwelt, die ein wenig an japanische Rollenspiele wie Final Fantasy erinnert.
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Borderlands und Final Fantasy |
In deiner Liste kommt Borderlands 3 ja auch nach dem 3. Teil ;)
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