Borderlands und Final Fantasy
Direkt nach dem Prolog werden wir in Tiny Tina's Wonderlands in die Oberwelt transportiert. Dort verwandelt sich die Egoperspektive in eine Vogelperspektive und wir steuern unsere Spielfigur mit übergroßem Kopf durch ein Spielfeld, das an Tabletop-Settings oder japanische RPGs (JRPGs) wie Final Fantasy oder Pokémon erinnert. Laufen wir durchs hohe Gras, können wir zufallsgenerierte Kämpfe auslösen. Zudem können wir auf der Welt platzierte Gebäude und Eingänge betreten, die uns in eine dedizierte Spielarena schicken.
Gerade die Zufallskämpfe spielen sich immer gleich ab: Es greifen uns mehrere Wellen von Banditen, Skeletten und anderen Monstern in sich schnell ähnelnden Minen, Dörfern und Burgruinen an. Haben wir genug Gegner besiegt, wartet eine Belohnung in Form eines Loot-Regens aus mehr Knarren und Ausrüstung - typisch Borderlands.
Diese Form von Gameplay wird allerdings relativ schnell langweilig, da das serientypische Erkunden liebevoll gestalteter Welten, das Looten von zufallsgenerierten Waffen und der Wortwitz auf längere Zeiten ausbleiben. Das ist gerade das, was Borderlands so interessant macht: Immer neue Ausrüstung zu finden und über den nächsten Flachwitz eines Protagonisten zu schmunzeln.
Wir können verstehen, dass die Entwickler mit dem neuen Ansatz eine Hommage an JRPGS und Pen-and-Paper-Spiele präsentieren möchten. Innerhalb von Borderlands funktioniert das aber schnell nicht mehr so gut.
Typischer Humor und Spielfluss
Richtiges Borderlands-Feeling bekommen wir immer dann, wenn wir in den größeren Arealen in der Egoperspektive unterwegs sind. Dann fühlen wir uns an die brillanten Vorgänger erinnert. Typischerweise hebt sich Gearbox das aber für Story-Missionen oder Seitenquests auf, von denen es (zum Glück) reichlich gibt.
Auch ist der Humor einmal mehr ein Highlight. Hier gibt es reichlich Referenzen aus Popkultur, Spielen und Filmen. Die amüsanten Verweise auf Dungeons and Dragons sind da nicht ausgenommen. So verführen wir mit unserem Heldencharme etwa eine Zugbrücke durch unseren Charisma-Check, sodass diese sich selbstständig öffnet - Humor à la Borderlands.
Gepaart mit dem noch immer gut funktionierenden und hektischen Kampfsystem, tollen deutschen und englischen Synchronstimmen und der nicht enden wollenden Lootsucht können wir Tiny Tina's Wonderlands als tolle, wenn auch nicht unbedingt kreative Ergänzung zu Borderlands 3 und als Zeitvertreib bis zum vierten Teil sehen - am besten mit einem oder mehreren gleichgesinnten Freunden im Koop-Modus.
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Tiny Tina's Wonderlands im Test: Dungeons and Schießeisen | Tiny Tina's Wonderlands - Verfügbarkeit und Fazit |
In deiner Liste kommt Borderlands 3 ja auch nach dem 3. Teil ;)