Tim Hortons: Ein Kaffee und ein Donut für illegales Tracking
Die App einer Kaffeehauskette hat illegal die Standorte seiner Nutzer gesammelt. Diese sollen nun mit einem Heißgetränk und einer Backware abgespeist werden.

Die Kaffeehauskette Tim Hortons hat über ein Jahr lang die Nutzer seiner App ausspioniert. Entsprechende Sammelklagen möchte das kanadische Unternehmen nun mit einem kostenlosen Heißgetränk und einem Gebäckstück beilegen.
"Wir freuen uns, in den vier Sammelklagen in Quebec, British Columbia und Ontario, in denen es um die Tim-Hortons-App geht, einen Vergleichsvorschlag erzielt zu haben, der der Genehmigung des Gerichts bedarf", teilte Tim Hortons in einer E-Mail an das Onlinemagazin Motherboard mit. Berechtigte App-Nutzer erhielten anschließend ein Heißgetränk und eine Backware.
"Alle Parteien sind sich einig, dass es sich um einen fairen Vergleich handelt, und wir freuen uns auf die Entscheidung des Superior Court of Quebec zu diesem Vorschlag", erklärte das Unternehmen weiter. Man sei zuversichtlich, dass auch die anderen Gerichte den Vergleich anerkennen, sobald das Gericht in Quebec ihn genehmigt habe.
"Alle paar Minuten die Bewegungen der Nutzer überwacht"
Die betroffenen Nutzer wurden offenbar bereits per E-Mail über den bevorstehenden Vergleich informiert. Die App soll aufgezeichnet haben, wenn Nutzer einen Tim-Hortons-Konkurrenten oder eine große Sportstätte besuchten. Ebenfalls soll erfasst worden sein, wann das Zuhause oder der Arbeitsplatz betreten beziehungsweise verlassen wurde. Die Daten sollen zwischen dem 1. April 2019 und dem 30. September 2020 erfasst worden sein.
"Tim Hortons hat eindeutig eine Grenze überschritten, indem es eine riesige Menge an hochsensiblen Informationen über seine Kunden gesammelt hat. Die Verfolgung der Bewegungen von Menschen alle paar Minuten an jedem Tag war eindeutig eine unangemessene Form der Überwachung", sagte Daniel Therrien, der kanadische Datenschutzbeauftragte. Dieser Fall verdeutliche einmal mehr, welchen Schaden schlecht konzipierte Technologien anrichten könnten und wie notwendig strenge Datenschutzgesetze seien, um die Rechte der Menschen zu schützen.
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