Tim Höttges: Telekom sieht schlechte Zeiten für Übernahmen in Europa
Telekom-Chef Tim Höttges will weder Telecom Italia noch Vodafones Netze in Spanien, Italien, Großbritannien und Portugal.

Die Deutsche Telekom ist nicht an zum Verkauf stehende Tochterfirmen von Vodafone in Europa interessiert. Das sagte Konzernchef Tim Höttges am 24. Februar 2022 bei der Pressekonferenz nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse auf Nachfrage eine Journalistin. "Da werden wir uns nicht einschalten, was in Spanien und Italien passiert, ist für uns nicht von Relevanz", erklärte Höttges.
Europas größter aktivistischer Investor, Cevian Capital, setzt Vodafone seit mehreren Monaten unter Druck, Netze in Märkten, die weniger profitabel sind, zu veräußern oder mit Konkurrenten zusammenzulegen. Damit wächst der Druck für eine Konsolidierung in einigen der komplexeren und leistungsschwächeren Telekommunikationsmärkten, darunter Spanien, Italien und Großbritannien.
Auch Telecom Italia (TIM) steht zum Verkauf und wird voraussichtlich Mitte nächsten Monats eine Entscheidung über ein Übernahmeangebot von der US-amerikanischen Private-Equity-Gesellschaft KKR treffen.
Vodafone-Töchter und Telecom Italia zum Verkauf
Vodafone suche nach Fusionsmöglichkeiten in Großbritannien, Spanien, Italien und Portugal, sagte Konzernchef Nick Read. Der französische Netzbetreiber Iliad, den der Telekommunikationsmilliardär Xavier Niel gegründet hat, will einen Unternehmensteil kaufen. "Iliad hat Vodafone ein Angebot für den Erwerb von 100 Prozent von Vodafone Italia gemacht ", sagte Thomas Reynaud, Chief Executive Officer von Iliad, der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Eine europäische Konsolidierung sei durch den herrschenden Nationalismus gerade nicht möglich, kommentierte Höttges am 24. Februar 2022.
Höttges, dessen Vertrag verlängert wurde, will schon lange eine europäische Fusion, um gegen die USA zu bestehen. Höttges nannte eine Fusion mit Telefónica aus Spanien oder Orange aus Frankreich im Dezember 2020 die Krönung seiner Konzernführung. Eine erfolgreiche Konsolidierung sei das, was er gern hinterlassen wolle.
Im August 2020 sagte Höttges, die Telekom habe sich "eine Ausgangssituation erarbeitet, um eine europäische Konsolidierung aktiv zu betreiben". Dafür müssten die politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden.
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»Eine europäische Konsolidierung sei durch den herrschenden Nationalismus gerade nicht...
Da braucht der Staatsbetrieb auch keine Übernahmen im Ausland.
Gerade dieses Jahr wollte ich 5-10 Firmen kaufen. Schlimm, wenn das jetzt schwierig wird. ;-)
Höttges nannte eine Fusion mit Telefónica aus Spanien oder Orange aus Frankreich...