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Tim Höttges: Telekom-Chef will viel mehr Frequenzen

Um dem stark steigenden Bedarf zu genügen, will Tim Höttges für die Telekom Frequenzen, Frequenzen, Frequenzen. Als Beispiel nennt er Asien.
/ Achim Sawall
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Telekom-Chef Tim Höttges und Finanzchef Christian Illek am 9. November 2023 in Bonn (Bild: Deutsche Telekom)
Telekom-Chef Tim Höttges und Finanzchef Christian Illek am 9. November 2023 in Bonn Bild: Deutsche Telekom

Der Chef der Deutschen Telekom hat energisch mehr Frequenzen für den Mobilfunkbetrieb gefordert. Tim Höttges sagte am 9. November 2023 nach Bekanntgabe der Quartalszahlen der Telekom in einer Fragerunde mit Journalisten: "Was wir in der Telekommunikationsbranche brauchen ist eine andere Spektrumspolitik. Ich fordere Spektrum, Spektrum, Spektrum für alle, die sich daran beteiligen wollen, diese Infrastruktur auszubauen. Wir brauchen keine Verknappung, sondern wir brauchen deutlich mehr Spektrum. Wir brauchen 2 GHz, wir brauchen 6-GHz-Band und wird brauchen auch Microwave-Bänder, die wir in unsere Infrastruktur integrieren können."

Es gebe steigende Datenverkehre durch AI, im Logistikbereich, aus den Autos, sagte Höttges. Darum seien mehr Frequenzen dringend nötig.

Höttges sagte, man wolle "Millimeterwave in die Single-RAN Struktur integrieren. Ich möchte noch mehr Spektrum haben, damit ich den Kunden noch bessere Dienste zur Verfügung stellen kann."

In Asien würden "diese Frequenzen den Unternehmen ganz gezielt vom Staat ohne Auktionen zur Verfügung gestellt" , sagte Höttges. Das stimmt für Japan und China, nicht aber für Südkorea . Südkoreas Regierung hat 5G-Frequenzen im Juni 2018 für insgesamt 2,9 Milliarden Euro versteigert.

In China kontrolliert die Regierung mit China Mobile, China Telecom und China Unicom alle drei Mobilfunkanbieter. Im chinesischen System versteht es sich mehr oder weniger von selbst, dass die Regierung den Betreibern einfach Spektrum für 5G zuteilt.

Insgesamt erhielten sie in einem ersten Schritt Ende 2018 dafür 360 MHz Spektrum. Der Marktführer China Mobile erhielt davon 260 MHz in den Bändern 2,6 und 4,8 GHz, China Telecom und Unicom teilen sich weitere 100 MHz im Bereich 3,6 GHz.

Beispiel Asien: Japan und China verteilen Frequenzen

Das japanische Ministerium für Inneres und Kommunikation teilte im April 2019 im Rahmen einer Art Schönheitswettbewerb allen vier Antragstellern je 400 MHz Signalbreite in den Hochfrequenzbereichen zwischen 27 und 29,5 GHz zu. Die drei etablierten Betreiber NTT Docomo, KDDI und Softbank erhielten zudem je 200 MHz zwischen 3,6 und 3,9 GHz, der Neueinsteiger Rakuten Mobile beantragte als Tochter des großen Onlinehändlers hier 100 MHz und bekam sie auch.


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