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Tiktok-Spaß: Bewerber meistert angeblich Vorstellungsgespräche mit KI

Ein junger Mann auf Tiktok gibt vor, mit KI bei Vorstellungsgesprächen ohne Vorwissen Personaler zu überzeugen. Noch handelt es sich um einen Scherz.
/ Andreas Donath
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KI hilft beim Online-Bewerbungsgespräch. (Bild: KI-generiert von Dall-E 3)
KI hilft beim Online-Bewerbungsgespräch. Bild: KI-generiert von Dall-E 3

Ohne irgendwelches Vorwissen anspruchsvolle Bewerbungsgespräche bei Topunternehmen bestehen - das sollen die Tiktok-Clips eines jungen Creators(öffnet im neuen Fenster) zeigen, der anscheinend Unterstützung von KI-Anwendungen erhält, während er sich mit Personalern unterhält.

In den kurzen Videos ist zu sehen, wie der Tiktoker, der sich Kagehiromitsuyami nennt, Bewerbungsgespräche mit Personalfachleuten renommierter Unternehmen führt. Dabei setzt er KI-Technologien wie ChatGPT und KI-Transkriptionsprogramme ein, um souverän zu wirken und die Personaler von seinen Qualitäten zu überzeugen. So scheint es - denn der Interviewer ist immer die gleiche Person.

Ob Kagehiromitsuyami damit auf die Gefahren des ungezügelten KI-Einsatzes aufmerksam machen will, ist eher zweifelhaft, da er kontinuierlich Werbung für einen Webdienst mit dem Namen Final Round AI macht: Dieser ist abgesehen von einer einfachen Testversion kostenpflichtig.

Der Autor meint dazu:

Die Tiktok-Clips von Kagehiromitsuyami werfen ein Schlaglicht auf die Chancen, aber auch Risiken des Einsatzes von KI in Bewerbungssituationen. Einerseits kann der gezielte Einsatz von Chatbots wie ChatGPT dabei helfen, sich optimal auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten, Souveränität auszustrahlen und schwierige Fragen eloquent zu beantworten.

Andererseits besteht die Gefahr, dass Bewerber ihre tatsächlichen Qualifikationen durch geschickten KI-Einsatz besser erscheinen lassen, als sie sind. Wenn im Interview vorgetäuschte Kompetenzen und Wissen nicht den realen Fähigkeiten entsprechen, fliegt der Schwindel spätestens im Arbeitsalltag auf.

Ob und in welchem Umfang KI-gestützte Bewerbungsvorbereitung sinnvoll und ethisch vertretbar ist, lässt sich kontrovers diskutieren. Der Einsatz sollte nicht dazu dienen, Personaler bewusst zu täuschen. Die Grenze zur Manipulation ist hier schnell überschritten.


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