Wer dafür stimmt, bezahlt

So müssen nicht wie sonst üblich mehrere Angebote eingeholt und zur Abstimmung gestellt werden. Von den im Tutorial vorgestellten Anbietern fiel unsere Wahl auf The Mobility House. Das Münchner Unternehmen arbeitet bundesweit mit Installateuren zusammen und hat auch regionale Projektbetreuer. Der sogenannte Chargepilot ermöglicht unter anderem eine unbegrenzte Anzahl an integrierbaren Ladepunkten und eine Schieflastregelung zur vollständigen Ausnutzung des Netzanschlusses.

Um überhaupt ein konkretes Angebot zu erhalten, war eine technische Begehung erforderlich. Diese kostete inklusive eines Umsetzungskonzeptes 1.900 Euro, was mit Preisen anderer Anbieter vergleichbar ist. Deutlich günstiger war hingegen das 2017 eingeholte Angebot von Vattenfall für 75 Euro. Doch das vorgeschlagene Konzept war zum einen nicht überzeugend und wäre zum anderen wohl an der damals noch erforderlichen Einstimmigkeit gescheitert.

Gesamtkosten von mehr als 30.000 Euro

Im Herbst 2021 ging es dann endlich voran. The Mobility House erstellte in Kooperation mit einem Elektrotechnikunternehmen aus der Region ein Konzept. Dieser Auftrag erfolgte ohne WEG-Beschluss und wurde von einem Miteigentümer vorfinanziert. Das beschleunigte den Ablauf erheblich. Auf der Basis des Konzeptes erfolgte ein Angebot, über das die WEG dann abstimmen sollte. Die Kosten von knapp 33.000 Euro für die Grundinstallation samt Lademanagement waren deutlich höher als erwartet. Vattenfall hatte nur 11.600 Euro veranschlagt.

Allein der Wandschrank für die Unterverteilung schlug mit mehr als 8.000 Euro zu Buche. Das Kabel mit einem Querschnitt von 70 qmm kostete mehr als 3.000 Euro. Hinzu kamen für den Anschluss der Wallbox noch individuelle Kosten zwischen 900 und 2.000 Euro, je nach Entfernung des Stellplatzes von der Unterverteilung. Einschließlich der Kosten für die Wallbox summierten sich die Ausgaben für jeden der zehn Elektroautopioniere damit auf rund 5.700 Euro.

Zusätzliche Probleme mit Doppelparkern

Wobei: Wer das Pech hat, über einen Duplex-Parker zu verfügen, muss noch tiefer in die Tasche greifen. Denn für Doppelparker ist eine spezielle Installation erforderlich. Ein weiterer Nachteil: Das Auto darf nur 2.000 kg wiegen. Dieses Gewicht wird von vielen Elektroautos überschritten. Vor allem war es gar nicht so einfach, eine technische Lösung für den beweglichen Anschluss zu finden. Der Elektriker war ohnehin nur bereit, den Strom bis zu einer Übergabebox an der Wand zu legen. Die Sache mit den beweglichen Kabeln war ihm zu heikel.

In der Zwischenzeit war in Deutschland eine neue Regierung gewählt worden und die im Wahlkampf mehrfach verlängerte KfW-Förderung endgültig ausgelaufen. Wer nicht vor dem 26. Oktober 2021 den Antrag gestellt hatte, hatte zu hoch gepokert. Für die anderen Elektroautopioniere aus der WEG würde es zeitlich eng werden. Das KfW-Förderprogramm 441 für Unternehmen ist inzwischen ebenfalls eingestellt worden.

Nach einigen weiteren Verzögerungen sollte im März 2022 der Bau der Ladeinfrastruktur beschlossen werden.

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 Grundlegende Fragen zuerst klärenEin paradoxer Beschluss ohne Mehrheit 
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tribal-sunrise 29. Mär 2023 / Themenstart

Wer hat wo irgendwas von Zwang gesagt? Abgesehen davon wird so oder so ein natürlicher...

Crass Spektakel 29. Mär 2023 / Themenstart

Situation: Tiefgarage mit 800 Stellplätzen und der einzige Stromanschluß ist so knapp...

gadthrawn 15. Mär 2023 / Themenstart

Lustigerweise verstehen viele Elektroautobefürworter nichts von Elektrik. Hast du einen...

DeeMike 14. Mär 2023 / Themenstart

Vandalismussicher im Außenbereich mit Tiefbau und Netzanschluss? Guter Witz.

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