Tianwen-3: China sucht Partner für Mars-Mission

Die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA will im Jahr 2028 mit der Tianwen-3-Mission zum Mars fliegen. Zur Mission gehören eine Landefähre, ein Aufstiegsmodul und ein Orbiter, der eingesammelte Gesteins- und Staubproben zwei Jahre später zur Erde bringen soll. Am 11. März 2025 gab die Behörde nun bekannt(öffnet im neuen Fenster) , dass sie für eine internationale Zusammenarbeit bei der Mars-Probenrückführungsmission offen sei.
Bereits 2021 landete China mit seiner ersten Tianwen-Mission erfolgreich auf der Marsoberfläche . An Bord befand sich der Rover Zhurong , der ein Jahr lang den roten Planeten erkundete, bevor er in den ewigen Winterschlaf überging .
Schneller als die USA
Bei den Probenrückführungsmissionen auf dem Mond, Chang'e-5 im Winter 2020 und Chang'e-6 im Sommer 2024, sammelte die CNSA Erfahrungen in der Probenbeschaffung auf fremden Himmelskörpern.
Der Zeitplan der Tianwen-3-Mission ist ehrgeizig. Derzeit sammelt der Perseverance-Rover der US-Raumfahrtbehörde Nasa Proben vom Marsboden ein. Eine amerikanische Mars-Sample-Return-Mission wird aber erst in den 2040er-Jahren erfolgen. Deswegen erwägt die Nasa, den privaten Sektor bei einer solchen Mission einzubeziehen . Die Rückholung der Proben wird aber auch dann nicht vor Ende der 2030er-Jahre erfolgen, also etwa ein Jahrzehnt nach den Chinesen.
Missionsziele der Tianwen-3-Mission
Der wissenschaftliche Fokus der dritten Tianwen-Mission wird auf der Untersuchung potenzieller Spuren von Leben, der Geologie und der inneren Strukturmerkmale sowie der atmosphärischen Zirkulation und der Ausbruchsprozesse des Mars liegen. Zudem sollen neue Informationen über die mögliche Bewohnbarkeit des Planeten gesammelt werden.
Dafür wird die Mission sechs chinesische, wissenschaftliche Nutzlasten mitführen. Die Landefähre wird mit einem Mars-Radarsystem zur Erkundung des Untergrunds, dem MSPR (Mars Subsurface Penetrating Radar) sowie einem Raman- und Fluoreszenzanalysator (Rafam) ausgerüstet sein. Die Raman-Spektroskopie ist eine schwingungsspektroskopische Analysemethode, mit der sich chemische Substanzen identifizieren lassen.
Der Mars-Orbiter (Mo) ist mit einem Vektormagnetometer, dem Movmag (Mars Orbiter Vector Magnetometer), zur Erfassung von Störungen und Veränderungen im Magnetfeld ausgestattet. Zudem sollen mit dem PENAAA-Detektor (Precipitating Energetic Neutral Atom and Aurora Detector) ausfallende energetische neutrale Atome und Aurora erkannt werden.
Die Raumsonde für den Rückflug, Ero (Earth Return Orbiter), ist mit einem Hyperspektralbildgeber für den mittleren Infrarotbereich (Mihi: Mid-Infrared Hyperspectral Imager) und der MMC-Multispektralkamera (Mars Martian Multispectral Camera) ausgerüstet.
Internationale Zusammenarbeit erwünscht
Die CNSA lädt für die Tianwen-3-Mission zur Zusammenarbeit auf System- oder Nutzlastebene ein. Bei Huckepack-Projekten könne es sich um Nutzlasten handeln, die Unterstützung vom ERO/MO benötigten, oder um unabhängige wissenschaftliche Instrumente, erklärte die Raumfahrtbehörde. Dabei könne das vorgeschlagene Projekt unabhängig oder gemeinsam von mehreren Institutionen entwickelt werden.
Bis zum 30. Juni 2025 können Institute ihre Interessenbekundung einreichen. Die CNSA wird sich die Vorschläge anschauen, zwischen Juli und August 2025 wird es die ersten Rückmeldungen geben, gefolgt von "einer technischen Abstimmung mit den in die engere Wahl gezogenen Teams, um die Kooperationsabsichten zu bestätigen" .
Anschließend sollen die Teams in der engeren Wahl bis zum 30. September 2025 ihre Vorschläge konkretisieren. Im Oktober 2025 wird die endgültige Auswahl seitens der CNSA bestätigt.



