Spiele auf dem TI-Rechner und ein Game-Boy-Emulator
Wer sich mit dem Hacken von Taschenrechnern beschäftigt, wird die Menschen, die hier in diesem Text vorkommen, wiedererkennen - entweder an ihrem Namen oder ihrem Pseudonym. Ich selbst war früher fast ausschließlich stiller Beobachter, was größtenteils an meinen Eltern lag, die Online-Kontakt mit Fremden nicht gut fanden. (Das war ja, wie gesagt, noch zu High-School-Zeiten.) Allerdings war ich ein ziemlich guter Autodidakt - dazu aber mal mehr in einem anderen Artikel.
Phoenix
Das wohl bekannteste Spiel für grafische Taschenrechner ist Phoenix von Patrick Davidson. Es ist ein Top-Down-Weltraum-Shoot'em-up, ähnlich dem Arcade-Spiel Galaxian. Es ist nicht nur so berühmt, weil es Spaß macht und gut implementiert ist. Sondern vor allem, weil es eines der ältesten Spiele dieser Art ist und Patrick und andere es auf fast jeden z80-Rechner portiert haben, der veröffentlicht wurde.
Graustufen auf dem TI-84 Plus
Das erste Spiel, das mich wirklich begeisterte, war aber das RPG-Spiel Desolate von Patrick Prendergast (tr1p1ea) in vier Graustufen (!). Das Spiel war nicht nur eine Tech-Demo, es hatte eine komplette Handlung und ziemlich gute Sprite Art (gut genug, dass es sogar Fan-Portierungen für den ZX Spectrum und einige alte sowjetische Computer gibt).

Wie war das möglich bei einem Gerät, das nur einen Schwarzweiß-Bildschirm hat? Die Antwort: Wenn man die Pixel schnell genug ein- und ausblendet, erscheinen sie grau. Oft kam bei dem Versuch nur ein furchtbarer Flimmern heraus; es war einfach schwierig, mehr als Schwarz, Weiß und Grau zu erhalten.
Allerdings verwendete Desolate eine spezielle Graustufen-Bibliothek. Die Bibliothek von Durk Kingma erzeugte durch sorgfältiges Timing und Dithering der flackernden Pixel (so dass nicht alle gleichzeitig ein- oder ausgeschaltet waren) wirklich schöne Vier-Graustufen-Kunst. Die Grafik verbrauchte den größten Teil des Rechenbudgets für das Spiel. Aber das ist ja bei den meisten Videospielen so.
Game-Boy-Emulator für den TI-84 Plus
TI war nicht das einzige Unternehmen, das z80-Prozessoren verwendete. Der Game Boy hatte sie auch! Da stellte sich natürlich die Frage, ob man wohl ein Game-Boy-Spiel auf einem Taschenrechner auf einer Art Hypervisor zum Laufen bringen konnte.
Brendan Fletcher (calc84maniac) hat eine Menge Arbeit in den TI-Boy SE gesteckt, der genau das tut. Dazu muss man sagen: Eine Game-Boy-Kassette ist ziemlich groß - das ROM von Pokémon Red hat 1 MByte. Der TI-Boy löst dieses Problem, indem er das ROM mit einem PC-Programm in eine "Shell"-Flash-App packt. Natürlich brauchte man ein eigenes Game-Boy-Cartridge-ROM dafür.
Das nächste Problem war, dass viele Game-Boy-Kassetten mehr RAM haben (bis zu 128 KByte) als der TI-84 Plus (32 Kbyte). (Der Game Boy selbst hatte zwar nur 8 Kbyte eingebaut, die Kassetten konnten aber mehr liefern.) Wie sollte man bloß zusätzliches RAM emulieren?
Xavier Andréani (Critor) fand schließlich heraus, dass auch die TI-Rechner über zusätzliches RAM verfügten. Denn der ASIC, der den z80 enthielt, enthielt mehr RAM als standardmäßig vorgesehen. TI-Boy fand heraus, mit welchen Befehlen die Hardware angewiesen wurde, die Umschaltung des Adressraums durchzuführen.
Das Ergebnis ist beeindruckend:
TI-Boy, wie er Legend of Zelda spielt:
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TI-Bastelprojekte: Zelda auf dem Taschenrechner | Betriebssysteme und Matrix auf dem Taschenrechner |
Genau, sehe ich auch so! Keine Ahnung was ich die ganze Zeit ohne mein Ti83-Plus gemacht...
Doom ist mittlerweile sogar ein Chip :D https://hackaday.com/2020/05/13/the-doom-chip/
Wir hatten sogar einen TI Voyage 200, da gabs auch Tetris. Das hatte einen Bug, sodass...
Das war 2010 schon ein super Zeitvertreib während langweiliger Mathestunden. Damals noch...