Threadripper 3990X im Test: AMDs 64-kerniger Hammer
Für 4.000 Euro ist der Ryzen Threadripper 3990X ein Spezialwerkzeug: Die 64-kernige CPU eignet sich exzellent für Rendering oder Video-Encoding, zumindest bei genügend RAM - wir benötigten teils 128 GByte.

Seit AMD vor wenigen Jahren seine Chiplet-Technik zeigte, war klar: Im Enthusiast-Segment wird sich die Anzahl der verfügbaren CPU-Kerne rasant steigern. Während Intels Portfolio lange bei zehn Cores stagnierte, brachte AMD im Herbst 2017 den 16-kernigen Threadripper 1950X (Test) und legte ein Jahr später mit dem 32-kernigen Threadripper 2990WX (Test) nach. Der ab heute verfügbare Threadripper 3990X hat gleich 64 Cores und ist damit ein Nischenprodukt - aber eines, das es in sich hat.
- Threadripper 3990X im Test: AMDs 64-kerniger Hammer
- 128 Threads sollten es sein
- Verfügbarkeit und Fazit
- Auf Seite 1 sprechen wir über die Specs des Threadripper 3990X.
- Auf Seite 2 folgen Benchmarks unter Win10 und unter Linux.
- Auf Seite 3 ziehen wir ein Fazit zu AMDs 64-Kern-CPU.
Technisch ähnelt der Prozessor dem 32-kernigen Threadripper 3970X (Test), er weist allerdings die doppelte Menge an CPU-Chiplets auf. Kurz zur Erinnerung: Für die Threadripper v3, genauso wie bei den Ryzen 3000 und den Epyc 7002, verwendet AMD ein zentrales I/O-Die. Darin befinden sich die DDR4-Speichercontroller und die PCIe-Gen4-Lanes. Hinzu kommen die eigentlichen CPU-Chiplets mit je acht Kernen, weshalb ein 3970X davon vier und ein 3990X davon acht hat. Im Prinzip entspricht die CPU daher einem Epyc 7002 mit deutlich mehr Takt, jedoch weniger Speicherbandbreite.
Beim Sockel sTRX4 nutzt AMD vier statt acht Kanäle, weshalb ein Epyc-System deutliche Vorteile hat, wenn schnell Daten angeliefert werden müssen oder der Speicherausbau bis zu 4 TByte betragen soll. Unbuffered-DDR4, wie er für den Sockel sTRX4 geeignet ist, fasst 32 GByte pro Modul, was maximal 256 GByte DDR4-Arbeitsspeicher bedeutet.
Der Threadripper 3990X sitzt damit ein bisschen zwischen den Stühlen oder freundlicher formuliert, der Prozessor ist ein Spezialprodukt für Nischenanwendungen. Denn mit 2,9 GHz bis 4,3 GHz bei einer thermischen Verlustleistung von 280 Watt hat er eine höhere Rechenleistung als selbst ein Epyc 7H12, jedoch wie erwähnt weniger Bandbreite. AMD sagt, dass sich der Threadripper 3990X primär an VFX-Artists richtet, wo es mehr auf die Geschwindigkeit des Prozessors als dessen Datentransferrate ankommt.
Kerne | L3-Cache | Basistakt | Boost | Speicher | TDP | Launch-Preis | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Threadripper 3990X | 64 + SMT | 256 MByte | 2,9 GHz | 4,3 GHz | DDR4-3200 | 280W | 3.990 USD (?) |
Threadripper 3970X | 32 + SMT | 128 MByte | 3,7 GHz | 4,5 GHz | DDR4-3200 | 280W | 2.000 USD (2.160 Euro) |
Threadripper 3960X | 24 + SMT | 128 MByte | 3,8 GHz | 4,5 GHz | DDR4-3200 | 280W | 1.400 USD (1.510 Euro) |
Um den Prozessor tatsächlich voll auszulasten, müssen die Hardware- und die Softwarevoraussetzungen stimmen. AMD rät zu 1 GByte oder besser 2 GByte RAM pro CPU-Thread und zu sehr schnellen NVMe-SSDs, da die I/O-Last beispielsweise beim Video-Encoding sehr hoch ausfällt. Überdies benötig(t)en einige Anwendungen erst einen Patch, damit die 64 Kerne des Threadripper 3990X überhaupt genutzt werden.
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128 Threads sollten es sein |
Die Latenzen werden ja kaschiert, wenn mehr Threads abwechselnd warten. So ist es am...
Intel macht nur 5 GHz, weil es der einzige Weg ist zumindest bei der Single Thread...
Dank AMD braucht der geneigte Gamer heute nur mehr einen CoreIVielgeld statt einem...
Nicht lieber noch was warten? Soooooooo weit dürften die nächsten Karten doch auch nicht...
Ok, schön :]. Denke spätestens jetzt sind alle wesentlichen Details ausreichend...