Threadripper 1950X und 1920X im Test: AMD hat die schnellste Desktop-CPU
Erstmals seit dem Athlon 64 verkauft AMD wieder Prozessoren, die Intels Topmodell schlagen. Der Ryzen Threadripper 1950X und der 1920X punkten mit enorm hoher Multithread-Leistung, und auch für Spiele haben die CPUs einige Optimierungen erhalten.

Erinnert sich noch jemand an die Gallatin-CPUs? Die hatte Intel im September 2003 als Pentium 4 Extreme Edition mit 3,2 GHz nur wenige Tage vor AMDs Athlon 64 vorgestellt. Und obwohl der P4EE als Server-Abkömmling mit damals absurd großen 2 MByte an L3-Cache antrat, konnte er den Athlon 64 FX-51 nicht durchweg überholen. Über ein Jahrzehnt später hat Intel erst kürzlich mit dem zehnkernigen Core i9-7900X, ebenfalls einem Xeon-basierten Chip, vorgelegt, und AMD kontert mit den neuen, Ryzen Threadripper genannten CPUs.
- Threadripper 1950X und 1920X im Test: AMD hat die schnellste Desktop-CPU
- 4x Zeppelin für Threadripper
- Neuer Sockel, neue Kühler
- Intels SKL-X ist oft langsamer
- Mehr Leistung per Game Mode
- 180 Watt gilt es abzuführen
- Verfügbarkeit und Fazit
Gedacht sind die HEDT-Prozessoren (High End Desktop) für kleine Workstations oder Nutzer, die etwa Encoding und Games parallel verwenden möchten. Mit den bis zu 16 CPU-Kernen können Intels Chips dieses Mal wie damals schon nur durch ihren Takt und spezielle Multimedia-Instruktionen mithalten.
AMD schickte uns zum Test einen Ryzen Threadripper 1950X mit 16 Cores und einen Ryzen Threadripper 1920X mit zwölf Kernen, die beiden vorläufig einzigen Modelle. Ein dritter Prozessor, der Ryzen Threadripper 1900X mit acht Cores, folgt Ende August 2017. Alle drei CPUs benötigen Mainboards mit dem neuen Sockel LGA 4096 alias TR4 (sTR4), intern SP3r2 genannt. Die Fassung ist ein Ableger von AMDs Server-Sockel SP3, der für die Epyc-Server-CPUs verwendet wird. Die Vorteile von Ryzen Threadripper verglichen mit Intels Core i9/i7 sieht AMD neben der reinen Rechenleistung im Bereich der I/O-Ausstattung.
Kerne | Basis / Boost (16C) | XFR (4C) | L3$ | Speicher | TDP | Launch-Preis | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1950X | 16 + SMT | 3,4 GHz / 3,7 GHz | 4,2 GHz | 32 MByte | DDR4-2667 (SR) | 180 Watt | 1.040 Euro |
1920X | 12 + SMT | 3,5 GHz / 3,7 GHz | 4,2 GHz | 32 MByte | DDR4-2667 (SR) | 180 Watt | 830 Euro |
1900X | 8 + SMT | 3,8 GHz / 4,0 GHz | 4,2 GHz | 16 MByte | DDR4-2667 (SR) | 180 Watt | 560 Euro |
Die drei Modelle unterscheiden sich zwar bei den Kernen und Caches - dazu gleich mehr -, aber nicht in ihren sonstigen Eigenschaften: Sie alle weisen ein Quadchannel-Interface für DDR4-Speicher auf, der auf bis zu 2.666 MHz spezifiziert ist; ECC wird bei UDIMMs unterstützt. Der Ryzen Threadripper 1950X, der Ryzen Threadripper 1920X und der Ryzen Threadripper 1900X weisen jeweils 64 PCIe-Gen3-Lanes auf, wovon vier für den X399-Chipsatz reserviert sind. Intels Skylake-X kommen auf 48 Bahnen, was die Plattform hinsichtlich zusätzlicher Steckkarten etwas einschränkt.
Mit dem Sockel TR4 und einem Ryzen Threadripper sind beispielsweise zwei Grafikkarten an je 16 Lanes, zwei weitere an acht Lanes plus zwei NVMe-SSDs an je vier Lanes plus 10-Gigabit per PCIe Gen3 x4 möglich. Wer eine entsprechende Konnektivität wünscht, kann solche Hardware bei AMD direkt an die CPU anbinden, statt den Umweg über den Chipsatz und dessen 4-Lanes-Flaschenhals zu gehen. Obendrein fällt die Latenz ein kleines bisschen besser aus, was aber in der Praxis kaum eine Rolle spielen sollte. Ein bootbares Raid 0 aus zwei NVMe-SSDs am Prozessor wie bei Intels Skylake-X klappt derzeit nicht, AMD will das aber per Microcode-Update nachliefern.
Um vier Speicherkanäle und 64 PCIe-Gen3-Lanes anbieten zu können, nutzt AMD für die Threadripper einen Kniff und kombiniert mehrere Chips auf einem gemeinsamen Träger. Die Idee ist alt und wurde beispielsweise mit anderer Implementierung von Intel für die Pentium D (Smithfield) genutzt, um AMDs Athlon 64 X2 mit zwei nativen Kernen etwas entgegenzusetzen.
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4x Zeppelin für Threadripper |
Ja gibt es, die ist idR aber ohne Garantie sodass man lieber die Boxed Version kauft.
worst trollpost award winner 2017 bis jetzt... lowbob.
Der I9 ist Mist. Die Benchmarkegebnisse fallen, wie auch beim Ryzen, eher merkwuerdig...
? Nein! Wie kommst du darauf? Und 720p ist eine gute AUfloesung, um eine CPU in Spielen...
Ich hatte mal ein Spiel, das unbedingt 256 Farben wollte. Mit 16 bit Farbtiefe lief es...