Thomas Kurian: Bei Google Cloud sind Gewinne in Sichtweite
Hohe Ausgaben für Infrastruktur und Vertrieb machen den Aufbau einer weltweiten Cloud bis zur Gewinnschwelle zu einem Ziel in weiter Ferne. Selbst für Google.

Alphabet plant massive Investitionen, um im Markt fürs Cloud-Computing den Rückstand auf Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Azure zu verringern. "Wir sehen uns nicht als Nischenanbieter", sagte Thomas Kurian, Chef der Sparte Google Cloud, im Gespräch mit dem Handelsblatt. Das Unternehmen habe eine große Bandbreite von Lösungen für Unternehmen in 14 Branchen. "Und gemessen am Wachstum sind wir der größte Cloudanbieter."
Amazon meldete für das erste Quartal 2021 für Amazon Web Services (AWS) einen Umsatz von 13,5 Milliarden US-Dollar. Dies steht im Vergleich zu 10,33 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 2020. Der AWS-Umsatz wuchs im Quartal um 32 Prozent. Microsoft veröffentlicht nur die Wachstumsrate von Azure, dieses Wachstum lag im ersten Quartal bei 50 Prozent.
Im ersten Quartal verzeichnete Google Cloud einen Umsatz von 4,047 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 46 Prozent entspricht. Die Verluste beliefen sich auf 974 Millionen US-Dollar, verglichen mit Verlusten von 1,73 Milliarden US-Dollar ein Jahr zuvor.
Kurian: einige Jahre investieren
Die Profitabilität sei jedoch in Sichtweite, betonte Kurian: "Im Cloudgeschäft muss man einige Jahre investieren, um Produkte zu entwickeln, Rechenzentren und die Vertriebsorganisation aufzubauen. Sobald man die nötige Größe erreicht, wird man auch profitabel."
Google Cloud baut derzeit das Geschäft außerhalb von Nordamerika aus. "Europa ist ein großer Markt für uns", sagte Kurian. Das Unternehmen habe das Personal verdreifacht und eröffne zahlreiche neue Rechenzentren - so sei ein zweiter Standort in Deutschland geplant. Im Markt für Infrastruktur aus der Cloud hat Google laut dem Marktforscher Canalys einen Marktanteil von 7 Prozent und liegt damit deutlich hinter Microsoft mit 19 und AWS mit 32 Prozent.
Gartner prognostiziert für das Jahr 2021 ein Wachstum der weltweiten Public-Cloud-Ausgaben um 18 Prozent.
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