Das Innenleben: keine Gemeinsamkeiten
Die technischen Unterschiede werden noch größer, wenn man beide Geräte öffnet. Schon auf den ersten Blick sehe ich, dass es zwei total unterschiedliche Computer sind.
Der C64 hat eine große Hauptplatine, die fast die gesamte Grundfläche des C64-Gehäuses bedeckt. Auf ihr befinden sich viele Chips, unter anderem der für den 8-Bit-Hauptprozessor MOS 6510, der SID-Chip für Musik und Sound, ROM-Chips mit immerhin 21 KB für Basic V2, Zeichensatz und Kernal (nein, das ist kein Schreibfehler, denn Commodore nennt den Kernel auf dem ROM tatsächlich Kernal), RAM-Chips mit 64 KB und der CIA-Chip für Input/Output. Zudem gibt es noch Kondensatoren, Dioden, Widerstände, andere elektronische Bauteile - und den Vic-2-Grafikchip.
Der Vic-2-Grafikchip war der C64-Nachfolger des Vic-Chips aus dem VC-20. Die Grafik, die dieser Chip erzeugte, bestand aus Zeichen. Sie hatten jeweils eine Auflösung von 8 x 8 Pixeln (hochauflösend) oder 8 x 16 Pixeln (Multicolormodus). Die maximale Bildschirmauflösung betrug somit 176 x 184 Pixel. 16 Farben aus einer festgelegten Farbpalette standen zur Auswahl. Wahrscheinlich kann sich jeder vorstellen, dass die Grafikprogrammierung damals eine große Herausforderung war.
Der Vic-2 im C64 hatte dann echte Pixelgrafik, die Hardware Scrolling und Hardware Sprites unterstützte. Die Hardware Sprites waren insbesondere bei vielen 2D-Spielen sehr nützlich, weil bis zu acht bewegliche Objekte samt Kollisionserkennung auf dem Bildschirm gleichzeitig dargestellt werden konnten und der Vic-2-Chip dabei die CPU weitgehend entlastete. Erfahrene Spieleprogrammierer fanden auch Programmiertricks, mit denen mehr als acht Sprites verwendet werden konnten.
Ebenfalls legendär ist der SID-Chip des C64, der für Musik und Sound zuständig war. Er unterstützte drei Stimmen, vier Wellenformen und einiges mehr. Ihm würde ein eigener Artikel gebühren. Nur so viel sei gesagt: Für 1982 war der SID mit seinen Fähigkeiten sehr innovativ. Die meisten IBM-PCs hatten nur einen einstimmigen PC-Lautsprecher eingebaut.
Dieser Chip ist ein Grund, warum manche audiophile Menschen der Ansicht sind, dass Emulatoren den wahren Geist des C64 nicht verkörpern können. Der Klang und die Musik der Original-SIDs klinge anders als bei der Emulation, sagen sie. Da ich mich nicht zu den audiophilen Menschen zähle und über keine hochwertige Lautsprecherausrüstung verfüge, kann ich das nicht beurteilen. Der TheC64 Maxi emuliert den C64 per Software, das heißt: Die audiophilen SID-Anhänger sind nicht die Zielgruppe dieses Computers.
Die Fülle an Bauteilen im C64 ist jedenfalls bemerkenswert. Damit kann der TheC64 Maxi nicht dienen. Das Innere seines Gehäuses ist ziemlich leer. Es gibt nur eine kleine Hauptplatine rechts oben und rechts daneben eine noch kleinere Platine, die wohl der USB-Hub ist. Die Hauptplatine ist vermutlich ein auf ARM-Technologie basierender Computer ähnlich dem Raspberry Pi. Die genaue Bezeichnung des Hauptchips kann ich nicht erkennen, ohne den Kühlkörper zu entfernen. Letzteres will ich vermeiden, weil ich nicht riskieren möchte, den Chip zu beschädigen.
Hier wird deutlich, wie sehr die Technologie in den vergangenen 35 Jahren weiterentwickelt wurde. Die reine Rechenleistung und Speicherkapazität des kleinen Boards des TheC64 Maxi ist um Größenordnungen höher als die des C64, denn der TheC64 Maxi muss den C64 per Software emulieren und braucht hierzu viel mehr Hardwarekapazitäten.
Außerdem sind die elektronischen Bauteile viel kleiner geworden. Nun wird auch klar, warum der TheC64 Maxi deutlich leichter ist als mein alter C64. Eigentlich ist das kleine Board des TheC64 Maxi so klein, dass der Computer noch viel leichter sein müsste. Damit er dennoch hochwertig und nicht zu leicht wirkt, wurde eine große Metallplatte eingebaut.
Möglicherweise hat sie auch einen kühlenden Effekt auf das Innere des Gehäuses, wobei ich mir dafür bessere Alternativen vorstellen könnte. Die gewichtserhöhende Funktion ist vermutlich der Hauptgrund für den Einbau der Platte.
Nun aber weiter zu den Funktionen des TheC64 Maxi.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Technischer Vergleich: Da liegen Zeitalter dazwischen | Erstkonfiguration und Basis-Einstellungen des TheC64 Maxi |
Ja, bekommt man tatsächlich noch. Jedoch ist gerade der SID Chip einer der teuersten...
Ja, Amiga Basic war ziemlich grottig, aber etwas später wurde das fabelhafte "GFA Basic...
den Unterschied zwischen den beiden Emulatoren
Klar, auf jeden Fall, ich wollte hier sicher nicht meinen Geschmack über den anderer...