The Marvels: Die ideale Kur gegen Superhero-Fatigue

Bei Variety(öffnet im neuen Fenster) war jüngst von einigen (inzwischen teils dementierten) Problemen bei The Marvels zu lesen: dass das Drehbuch habe umgeschrieben werden müssen; dass vier Wochen an Nachdrehs nötig gewesen seien, um die Geschichte zu entwirren. Außerdem soll Regisseurin Nia DaCosta sich aus der Postproduktion zurückgezogen haben, weil sie schon an einem anderen Film arbeitete.
Auch die Laufzeit warf Fragen auf: Ein Marvel-Film, der nur 105 Minuten kurz ist? DaCosta erklärte, dass sie keinen Sinn darin sehe, eine Geschichte zu strecken. Und sie hat damit Recht, der Film hat die genau richtige Länge(öffnet im neuen Fenster) .
Erzählt wird, wie Captain Marvel, Ms. Marvel und Monica Rambeau immer wieder die Fähigkeiten wechseln und in den Körper der jeweils anderen schlüpfen, wenn sie ihre Kräfte nutzen. Denn sie sind auf mysteriöse Weise miteinander verbunden. Das macht es aber schwieriger, gegen die Bedrohung durch die Kree vorzugehen, die ganze Planeten ausplündern wollen, um ihre eigene sterbende Welt zu retten.
Erfrischende Ideen, actionreich erzählt
The Marvels lebt von der tollen Chemie zwischen Brie Larson, Teyonah Parris und Iman Vellani. Es rührt, wie Ms. Marvel Captain Marvel verehrt und wie sich Carol Danvers und Monica Rambeau nach 30 Jahren Trennung wiedersehen.
Der Film ist flott erzählt, actionreich, witzig, emotional, leichtherzig, zu keiner Sekunde langweilig. Die schrägen Ideen - ein Planet, der einem Bollywood-Film entsprungen scheint, Katzennachwuchs, dem bei der Rettung von Menschen eine ganz besondere Aufgabe zuteil wird, und eine Trainingssequenz, wie man sie so noch nie gesehen hat - sind erfrischend.
Die Geschichte ist im Grunde eine Variation dessen, was es in Spaceballs schon gab - nur dass die Schurkin hier nicht mit einer Weltraumputze daherkommt, sondern Sprungtore durch den Raum nutzt. Aber am Ende geht es um das gleiche: den Raub von Ressourcen.
The Marvels ist die ideale Kur für Superhero-Fatigue(öffnet im neuen Fenster) , weil der Film Spaß macht und die Bezüge nicht erdrückend wirken. Man muss weder Ms. Marvel noch Wandavision gesehen haben, um alles zu verstehen.
Wie immer bei Marvel gibt es übrigens zwei Nachspannsequenzen. Beide sind für die Zukunft des MCU wichtig. Es lohnt sich also, nach dem Ende des Films noch eine Weile sitzen zu bleiben.



