Jede Menge Action, aber ohne Effekthascherei
Die Action der zweiten Staffel ist enorm dynamisch und in praktisch jeder Folge vorhanden. Highlights sind die Kämpfe des Mandalorianers an der Seite von Ahsoka Tano, aber auch gegen und dann mit Boba Fett gegen angreifende Sturmtruppler in den Kapiteln 13 und 14.
Beim ersten Kampf führte Dave Filoni Regie. Er ist Co-Produzent von The Mandalorian und zeichnet auch für die tollen Animationsserien The Clone Wars und Star Wars Rebels verantwortlich. Filoni ist außerdem ein exzellenter Regisseur, der hier in vielen Passagen das japanische Samurai-Kino längst vergangener Dekaden zitiert.
Die erste richtige Folge mit Boba Fett wurde von Robert Rodriguez (Desperado, From Dusk Till Dawn, Machete) inszeniert, für den Action ebenfalls kein Fremdwort ist. Boba Fett wird damit auch neu definiert - als ehrenhafter Mann, der Din Djarin nicht unähnlich ist. Gespielt wird er übrigens von Temuera Morrison, der in Episode II schon Jango Fett war. Er lieferte auch die Vorlage für die Klonsoldaten.
Rasant ist auch das 15. Kapitel, das leichte Anleihen bei dem nervenzehrenden Thriller Lohn der Angst nimmt, daraus aber ein Action-Crescendo macht. In dem französischen Film geht es darum, dass zwei Männer einen Lastwagen voller Nitroglyzerin über weite Strecken transportieren müssen. Allein das sorgt für nervenzerrende Spannung. Bei The Mandalorian erhöht man den Einsatz noch, indem der Transport von Piraten angegriffen wird.
Den Höhepunkt stellt jedoch das Staffelfinale dar: Es bietet eine Form von Abschluss und stellt zugleich die Weichen, nicht nur für The Mandalorian, sondern auch für die neue Trilogie der Episoden VII bis IX. Es gibt hier einen Auftritt, den man nicht erwartet hätte, der aber zeigt, dass man bei der Serie ein ums andere Mal den Einsatz erhöht und damit dafür sorgt, dass The Mandalorian zu einem der wichtigen Meilensteine des Star Wars-Kanons wird. Und: Der Epilog dieser Folge definiert Boba Fetts Zukunft. Für Dezember 2021 kündigt man damit The Book of Boba Fett an.
Natürlich wird auch in der zweiten Staffel The Mandalorian sehr viel mit modernster Technik gearbeitet. Jedoch folgen die Produzenten der Philosophie, welcher der allererste Star-Wars-Film auch - aber eher gezwungenermaßen - anhängen musste: Vor der Kamera umzusetzen, was dort machbar ist. Das lässt die Serie sehr viel bodenständiger, vor allem aber auch viel authentischer wirken, als das gerade bei George Lucas' Prequel-Trilogie der Fall war.
Der große Wermutstropfen
Das Einzige, was man an The Mandalorian bemängeln muss, ist der Umstand, dass es pro Staffel nur acht Folgen gibt. Man möchte einfach mehr!
The Mandalorian hat sich an die Spitze moderner Star-Wars-Unterhaltung gesetzt. Diese Serie ist dem Kanon treu, baut die vorhandene Mythologie aus und bietet neben knallharter Action auch ruhige, sensible und witzige Momente - ganz zu schweigen davon, dass die Charakterentwicklung selbst bei den Nebenfiguren sehr schön umgesetzt ist.
The Mandalorian ist der Wendepunkt in Disneys Star-Wars-Strategie. Die erste Live-Action-Serie hat den Weg bereitet, den der Konzern nun beschreiten wird. Mehr Star Wars fürs Fernsehen beziehungsweise den eigenen Streaming-Dienst, weniger fürs Kino.
Das ist vielleicht das Beste beider Welten, da die längeren Laufzeiten von Serien ein weit tiefergehendes Storytelling erlauben, als es bei einem einzelnen Film möglich ist.
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The Mandalorian Staffel 2: Star Wars, wie es sein muss |
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Das ist Ansichtssache, ich sehe das nicht so.
Denkbar ja wobei ich mir wie gesagt einen Film auch gut Vorstellen könnte, der nach der...
ich hab ehrlicherweise nix anderes von staffel2 erwartet, hab sie mir in 2 tagen...
Ich hab ein ähnliches Alter, aber ich musste mich zwingen 9 zu schauen - und als ich es...