The Constitute Eyesect: Mein Fühleraugen-Pferdekopf-Alien-Helm
Wie sieht eigentlich ein Chamäleon oder ein Greifvogel die Welt? Und wie fühlt es sich an, sich selbst aus der Schulterperspektive zu betrachten? Golem.de hat The Constitute besucht und dort den Eyesect-Helm auf Basis eines Oculus Rift ausprobiert.

Als ich den Eyesect-Helm aufsetze, fühlt sich das an, als ob sich ein Alienschädel auf meinen Kopf senkt. Ich stelle fest: Von hinten betrachtet sehe ich ein bisschen wie der von H. R. Giger gestaltete Xenomorph aus. Ich entfremde mich von meinem eigenen Körper - nicht umsonst wird die Entfremdung eines Menschen von sich selbst im Englischen als Alienation bezeichnet.
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- Chamäleonaugen und Krakenarme
- Kleiner Atom, großer Kopf
Eyesect ist eine helmartige Konstruktion mit einem integrierten Head Mounted Display. Der geteilte Bildschirm ist durch etwa einen Meter lange Kabel mit zwei unabhängigen Kameras verbunden: Eine zeigt die linkte Monitorhälfte, die andere die rechte. Die Kameras werden per Magnet an der Kopfbedeckung befestigt, in den eigenen Händen oder von einer anderen Person gehalten. So kann der Nutzer völlig neue Perspektiven erleben: mit beiden Augen unabhängig sehen wie ein Chamäleon, rumdumblicken wie ein Frosch, aus der Fühlerperspektive wie eine Schnecke die Welt erkunden oder über die eigene Schulter schauen wie in einem Rollenspiel.
"Anders sehen und anders aussehen gehört zusammen", erklärt der Designer Christian Zöllner von The Constitute. Die Berliner Künstlergruppe ging aus VR-Urban hervor und beschäftigt sich mit bionischen wie biologischen Effekten und virtuellen Realitäten. Zusammen mit dem Designer Sebastian Piatza und dem Ingenieur Julian Adenauer hat Zöllner den Eyesect-Prototyp entworfen.
Steht ein Pferd auf dem Hof
Mit horizontalen 240 Grad ist das maximale Gesichtsfeld von Eyesect deutlich breiter als das eines Menschen mit 180 Grad. Daher wirkt der erste Blick mit seitlich am Helm angebrachten Kameras so, als sei ein Fischaugenobjektiv verbaut - aber ohne die starke Krümmung. Zum Vergleich: Frösche erreichen 330 von möglichen 360 Grad, einige Greifvögel erfassen etwa 300 Grad.
Bereits nach kurzer Zeit gewöhnt sich das Gehirn an die ungewohnte Sicht: Wird die räumliche Auflösung gegen einen anteiligen Rundumblick getauscht, rückt die Umgebung näher heran, Bewegungen wirken klarer und sind schneller erkennbar. Bei Fluchttieren wie Pferden oder jagenden Greifvögeln ist dieser Aspekt besonders wichtig.
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Chamäleonaugen und Krakenarme |
Da bekommt "Haben sie etwa gerade eine Auge auf mich geworfen?" gleich eine ganz neue...
Dafür bist du nicht der einzige der als möglicherweiser "pseudo-logisch" zu bezeichnende...
Poor man's fly eyes. :D
Scheinbar habt ihr drei keine Ahnung, dass da auch 0,25mm dünnes Blech reicht... Aber es...