The Ballad of Songbirds and Snakes: Ein überraschend gutes Tribute-von-Panem-Prequel
Wer braucht schon Prequels? Eigentlich nur Fans, die nicht genug kriegen können, und Studios, die aus einem Erfolg noch mehr Gewinn herausholen wollen. Wenn das aber so gut gelingt wie bei Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds and Snakes(öffnet im neuen Fenster) , kann man sich das schon mal ansehen. Denn der von Francis Lawrence (Constantine) inszenierte Film ist ziemlich gut und trotz einer epischen Laufzeit von 157 Minuten niemals langweilig. Kinostart ist am 16. November.
Erzählt wird von den zehnten Hungerspielen, in denen 24 Tribute der Distrikte sich gegenseitig töten müssen. Diesmal ist aber alles anders, denn die Top-Studenten des Kapitols fungieren als Mentoren.
Einer von ihnen ist Coriolanus Snow, Abkömmling des Kapitol-Adels, verarmt, aber voller Ambitionen. Er revolutioniert nicht nur die Spiele, so dass sie ein mediales Großereignis werden, sondern verliebt sich auch in Lucy Gray Baird, die in der Arena kämpfen soll.
Liebesgeschichte zwischen spannenden Charakteren
Rachel Zegler ist als Lucy Gray Baird gänzlich anders als Jennifer Lawrence als Katniss Everdeen. Sie ist eine Sängerin, keine Kämpferin, und die Erfinderin des Hanging-Tree-Lieds, das auch Katniss gesungen hat.
Die Figur ist erfrischend und smart zugleich, der Fokus liegt aber ohnehin auf Coriolanus Snow. Er ist von Ehrgeiz getrieben, ist zwar ein guter Freund, aber auch jemand mit einer sehr dunklen Seite. Das verleiht ihm eine reizvolle Ambivalenz.
Großes Blockbuster-Kino neigt dazu, den Zuschauern jedes Fitzelchen Information mundgerecht zu servieren. Dieser Film wartet hingegen mit einem unklaren Ende auf - nicht im Hinblick auf Coriolanus Snow, der wird, wer er später sein muss, sondern im Hinblick auf die Liebesgeschichte. Das Ende ist sogar so gut, dass der Film die vorherigen Teile für uns übertrumpft.