Thales und Qualcomm: Ericsson und Partner wollen wie Starlink ein LEO-Netzwerk
Nichts weniger als ein weltweites LEO-Satellitennetzwerk für 5G wollen Ericsson, Thales und Qualcomm erproben. Ob daraus etwas wird, ist noch nicht sicher.

Ericsson, der französische Rüstungskonzern Thales und der US-Chipentwickler Qualcomm planen, ein Netz von 5G-Satelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen. Das gab der schwedische Ausrüster Ericsson am 11. Juni 2022 bekannt. Die nicht-terrestrischen 5G-Netze (5G NTN) sollen sich auf Smartphonenutzung konzentrieren.
Es wird erwartet, dass die Vorteile der 5G-Konnektivität über LEO-Satelliten (Low Earth Orbit) auch die Abdeckung extremer geografischer Regionen oder abgelegener Gebiete über Ozeanen sowie anderer Orte umfassen, an denen keine terrestrische Abdeckung vorhanden ist. Auch das Satellitennetzwerk Starlink von SpaceX wird im Low Earth Orbit aufgebaut.
Das satellitengestützte Netz könne als Back-up-Unterstützung für terrestrische Netze bei größeren Netzausfällen oder Katastrophen eingesetzt werden, erklärt Ericsson. Nationale Regierungskommunikation sei damit "ein Hauptanwendungsfall".
Erik Ekudden, Senior Vice President und Chief Technology Officer bei Ericsson, sagte: "Egal, wo auf der Erde man sich befindet - in der Mitte eines Ozeans oder im entlegensten Wald", könne "Konnektivität durch gemeinsame 5G-Satelliten- und terrestrische Konnektivität verfügbar sein".
Wann das Netz wirklich kommt, ist unklar
Die Tests und Validierungen von Ericsson, Thales und Qualcomm Technologies wurden im März 2022 vom 3GPP aufgenommen, dem globalen Gremium für Telekommunikationsstandards. Ziel der Tests ist es, verschiedene Technologiekomponenten zu validieren, die für nicht-terrestrische 5G-Netze erforderlich sind, darunter ein 5G-Smartphone, eine Satellitennutzlast und 5G-Netzkomponenten am Boden.
Ekudden erklärte, es sei "noch zu früh, um zu sagen, wann ein mit 5G ausgestatteter Prototypsatellit in die Umlaufbahn geschossen werden" könne. Die ersten Tests werden in einer simulierten Weltraumumgebung im Labor in Frankreich stattfinden.
Ericsson plant, einen virtuellen 5G-RAN-Stack (vRAN) zu entwickeln, der die Ausbreitung von Funksignalen über die sich schnell bewegenden LEO-Satelliten bewältigt. Berücksichtigt werden muss dabei, was mit 5G-Funkwellen passiert, die durch das Vakuum des Weltraums und die Erdatmosphäre laufen. Thales ist für die 5G-Funk-Satellitennutzlast zuständig, während Qualcomm Testsmartphones bereitstellen will, um 5G NTN für zukünftige Endgeräte nutzbar zu machen.
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