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Günstiger als Luft-Luft-Raketen, teurer als Abfangdrohnen

Bei den Kosten spricht Thales von einem "niedrigpreisigen Raketensystem" . Zum Vergleich: Eine moderne AIM-9X Sidewinder-Rakete kostet knapp 420.000 Dollar, eine Amraam über eine Million Dollar. Das APKWS-II-Lenksystem schlägt mit etwa 15.000 bis 20.000 Dollar zu Buche, hinzu kommen einige Tausend Dollar für Sprengkopf und Antrieb. Die Thales-Rakete dürfte in einem ähnlichen Preissegment liegen.

Allerdings sind die ukrainischen Abfangdrohnen, die ebenfalls gegen russische Drohnen eingesetzt werden, mit etwa 500 Dollar pro Stück deutlich günstiger – nur die teuersten Modelle kosten über 5.000 Dollar.

Massive Produktionssteigerung geplant

Thales verfügt über die Kapazität, jährlich 30.000 ungelenkte 70mm-Raketen zu produzieren – mit der Möglichkeit, diese Zahl durch zweischichtigen Betrieb zu verdoppeln. Bis Ende des Jahres plant das Unternehmen, rund 3.500 gelenkte FZ123-Raketen zu fertigen, mit dem Ziel, ab 2026 jährlich 10.000 Stück herzustellen.

Der Bedarf der Ukraine an kostengünstigen Anti-Drohnen-Waffen ist enorm. Russland könnte 2026 mehr als 50.000 Shahed- und Geran-Kampfdrohnen pro Jahr produzieren.

Wachsendes europäisches Interesse nach Drohnen-Vorfällen

Nach Drohnen-Zwischenfällen in Polen, Dänemark und Norwegen wächst das Interesse europäischer Nato-Staaten an wirksamen Drohnenabwehrsystemen stark. Im vergangenen Monat drangen 19 russische Drohnen in den polnischen Luftraum ein, einige wurden von polnischen und niederländischen Kampfjets abgeschossen.

Alain Quevrin, Landesdirektor von Thales Belgien, erklärte Business Insider: "Alle europäischen Länder zeigen Interesse. Sie stellen wirklich viele Fragen." Das Unternehmen hat seine Belegschaft am Standort Herstal bereits in Erwartung neuer Aufträge aufgestockt.


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