Testroboter kopiert: T-Mobile verklagt Huawei wegen Wirtschaftsspionage

Mit dem Roboterarm Tappy testet T-Mobile seine Smartphones auf Praxistauglichkeit. Für das Gerät hat sich auch der chinesische Hersteller Huawei sehr interessiert.

Artikel veröffentlicht am ,
T-Mobiles Testroboter Tappy im Einsatz
T-Mobiles Testroboter Tappy im Einsatz (Bild: T-Mobile)

Der US-Mobilfunkkonzern T-Mobile hat den chinesischen Smartphone-Hersteller Huawei wegen des Diebstahls von Firmengeheimnissen verklagt. Wie aus der 22-seitigen Klageschrift hervorgeht, sollen Mitarbeiter des früheren T-Mobile-Zulieferers auch Teile eines Roboterarms aus einem Labor von T-Mobile im US-Bundesstaat Washington entwendet haben.

Der am Dienstag in Seattle eingereichten Klage zufolge sollen sich Huawei-Mitarbeiter unerlaubt Zutritt zu dem Labor in Bellevue verschafft haben. Dort hätten sie Teile des Testroboters Tappy in der Laptop-Tasche verschwinden lassen. Zudem hätten sie heimlich Testprotokolle kopiert und Einzelheiten des Designs fotografiert. Damit sei in allen Fällen gegen die Vertraulichkeitsvereinbarung zwischen beiden Unternehmen verstoßen worden. Die Vorfälle sollen sich 2012 und 2013 ereignet haben.

Hunderte Millionen Gewinne für Huawei

Der Klage zufolge sah sich T-Mobile nach dem Vertrauensbruch genötigt, seine Zusammenarbeit mit Huawei zu beenden und das Unternehmen durch einen anderen Zulieferer zu ersetzen, was Zigmillionen Dollar gekostet habe. Zudem reklamiert T-Mobile die "unberechtigten Gewinne" in Höhe von mehreren Hundert Millionen Dollar, die Huawei durch den Diebstahl der Technik vermutlich habe erzielen können.

T-Mobile begründet seine Klage damit, dass das Unternehmen seit 2006 den Testroboter eineinhalb Jahre lang entwickelt habe und dadurch schließlich in der Lage gewesen sei, die Smartphone-Tests deutlich schneller vorzunehmen und die Ergebnisse genau zu protokollieren. Die Zahl der reklamierten T-Mobile-Geräte habe sich seit dem Start des Roboters deutlich reduziert. Um diesen Wettbewerbsvorteil zu bewahren, sei die entwickelte Technik bislang nicht lizenziert worden.

Der Klageschrift zufolge bemerkten die T-Mobile-Mitarbeiter sehr rasch, dass die Huawei-Kollegen sich nicht nur für die Tests, sondern auch für den Roboter selbst interessierten. Trotz zahlreicher Warnungen und Hinweise sei immer wieder versucht worden, bei Tests der eigenen Geräte an Details der Robotertechnik zu gelangen. Huawei-Sprecher William Plummer räumte nach Angaben der New York Times ein, dass sich zwei Mitarbeiter unangemessen verhalten hätten und inzwischen entlassen worden seien. "Die Klage enthält eine gewisse Wahrheit", sagte Plummer. Huawei werde das Klagerecht respektieren und bei den Ermittlungen voll kooperieren.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


bernd71 08. Sep 2014

Also das Nachamhmen haben wir erfunden. Wir waren die ersten die damit groß geworden sind.

bstea 07. Sep 2014

Der TÜV testet ja auch App Sicherheit, die müssen sich ja auskennen. Schließlich sind...

Galde 07. Sep 2014

Nicht zu vergessen: "USA (NSA-Staat) beschuldigt andere der Spionage" :D

Dhakra 06. Sep 2014

Wenn ich das richtig sehe, bietet die Telekom immer noch den "Speedport W 724V Typ A" an...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Künstliche Intelligenz
So funktionieren KI-Bildgeneratoren

Im Netz wimmelt es mittlerweile von künstlich erzeugten Bildern reitender Astronauten, skateboardfahrender Teddys oder stylish gekleideter Päpste. Aber wie machen Dall-E, Stable Diffusion & Co. das eigentlich?
Von Helmut Linde

Künstliche Intelligenz: So funktionieren KI-Bildgeneratoren
Artikel
  1. Anga Com: Von der Kabelmesse zum spannenden Glasfaser-Branchentreff
    Anga Com
    Von der Kabelmesse zum spannenden Glasfaser-Branchentreff

    Anga Com Die deutsche Kabelnetzbranche will sich nicht zu Docsis 4.0 positionieren. Glasfaser ist das Hauptthema auf der Anga Com gewesen.
    Ein Bericht von Achim Sawall

  2. Apple: iPhone 15 soll mit USB-C und neuem Mute-Button kommen
    Apple
    iPhone 15 soll mit USB-C und neuem Mute-Button kommen

    Erste Dummys der kommenden iPhone-15-Reihe verraten bereits ein paar interessante kleinere Details - der Mute-Button etwa wird ersetzt.

  3. DIY: Bastler entwickelt kleine Makro-Tastatur für unter 3 Euro
    DIY
    Bastler entwickelt kleine Makro-Tastatur für unter 3 Euro

    Maker verteilen gerne Visitenkarten aus Platinen, die beispielsweise leuchten. Toby Chui hat eine preiswerten Makro-Tastatur im Kartenformat entwickelt.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MindStar: 14 Grafikkarten im Sale • Logitech G Pro Wireless Maus 89€ • Amazon-Geräte für Alexa bis -50% • The A500 Mini 74,99€ • Logitech G213 Prodigy Tastatur 49,90€ • Crucial P5 Plus (PS5-komp.) 1TB 71,99€, 2TB 133,99€ • HyperX Cloud II Headset 62,99€ [Werbung]
    •  /