Killer und Familienmensch
Dank flexibler Spielweise ist es meist durchaus möglich, die Kameras zu ignorieren und einfach mit Gewehr im Anschlag in Gebäude zu stürmen. Aber zum einen ist uns die Steuerung dafür etwas zu hakelig, und zum anderen sind die Kameras ja gerade das Besondere an dem Spiel - Action pur gibt's anderswo besser.
Für alle, die sich jetzt wundern, warum wir uns überhaupt in Kamerasysteme hacken und uns Verfolgungsjagden liefern: In Watch Dogs schlüpfen wir in die Rolle eines gewissen Aiden Pearce. Der ist Hacker und Ganove. Als ein Überfall in einem Hotel schiefgeht, machen seine Auftraggeber Jagd auf ihn, erwischen halb versehentlich aber seine Nichte. Das Programm erzählt in seiner langen Kampagne dann mit recht aufwendigen Zwischensequenzen eine Mischung aus Hacker-Drama mit einigen leicht schrägen Computerspezialisten, Familiendrama und klassischem Unterweltkrimi - gut umgesetzt, aber nichts Besonderes.
Uns hat etwas irritiert, dass der sympathische und intelligente Aiden Pearce zwar sichtbar um seine Nichte trauert, dann aber ungerührt Hunderte von virtuellen Menschen tötet, darunter auch den ein oder anderen harmlosen Wachmann und Passanten.
Die gesamte Handlung spielt in Chicago. Die Metropole im Spiel ist stark dem Original nachempfunden, aber ähnlich wie bei Los Santos in GTA 5 auf wichtige und bekannte Stadtteile und Sehenswürdigkeiten kondensiert. Es gibt ein Zentrum mit Hochhäusern, schöne Villenviertel, eine paar heruntergekommene Kieze und ausgedehnte Natur-, Wald- und Flussgegenden. An das riesige Gesamtareal aus GTA 5 kommt Watch Dogs allerdings nicht mal annähernd heran.
Chicago ist nicht Los Santos
Grafisch überzeugt die Stadt: Wenn die Abendsonne über den Dächern zu sehen ist und durch eine schmale Lücke in der Skyline blinzelt, sieht das imposant aus. Es gibt wunderschöne Brücken über dem Kanal, und dazu flanieren toll und sehr verschieden aussehende Passanten über die Gehwege, die sich etwa in kleinen Gruppen unterhalten oder nach einem Blechschaden lautstark streiten.
Trotz (plattformbedingt) deutlich schwächerer Grafik hat Los Santos aus GTA 5 bei uns größeren Eindruck gemacht, weil es mit seinen Gegenstücken zu ikonographischen Gebieten wie Beverly Hills oder Hollywood einen viel reicheren Schatz an Skurrilitäten und interessanten Kulturversatzstücken nutzen kann, während Chicago in Watch Dogs wie eine ziemlich beliebige Metropole wirkt. Schade!
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Test Watch Dogs: Das Smartphone als Superwaffe | Rasante Verfolgungsrennen |
wird Dir auch mit Pad passieren. Die Fahrzeugsteuerung ist eine einzige Katastrophe.
Man kann im Spiel von Gebäuden herunterhüpfen ohne sich den Knöchel zu verstauchen. Das...
Uplay...ähm...NEIN?! Nach den Gameplayvideos auf Youtube gibts da nichtmal nen müden Cent...
Dem heutigen "Hardcore-Gamer" fällt das gar nicht auf bzw. wäre dieser mit mehr sogar...