Neue Steuerung für Drake
Eine andere Möglichkeit der Vita ist es, dank Lage- und Bewegungssensoren den Protagonisten mittels Positionsänderung des Handhelds zu steuern. Wenn Nathan Drake etwa seitwärts über eine Klippe springen soll, kann der Spieler das Gerät zur Seite kippen, dann genügt ein weiterer Druck auf die X-Taste zum Ausführen. Noch spannender: Beim Scharfschützengewehr kann der Spieler im Visiermodus den Bildausschnitt durch Bewegen des Handhelds wählen - das fühlt sich fast so an wie beim Display einer Digitalkamera; schneller und präziser lassen sich die Gegner allerdings per Analogstick unter Beschuss nehmen.
Auch das Touchscreen-Display ist immer wieder ins Geschehen eingebunden: Wenn Nathan Drake mit der Machete ein Hindernis aus dem Weg räumen will oder einem Gegner einen Kinnhaken verpassen möchte, muss man schnell einer Pfeilmarkierung auf dem Bildschirm folgen. Die ebenfalls berührungsempfindliche Rückseite der Vita kommt nur selten ins Spiel. Meistens dann, wenn Drake etwa einen verdreckten alten Helm findet und ihn säubern muss: Mit dem Finger auf der Rückseite lassen sich derartige Objekte drehen, durch fleißiges Wischen auf der Vorderseite fällt der Schmutz.
Solche Minispiele gibt es übrigens mehrere: Drake muss durch Wischen nicht nur Schmutz entfernen, sondern auch immer wieder mal Reliefs von Wänden auf Papier abpausen. Er muss zerrissene Plakate aus den Fetzen neu zusammenpuzzeln und kann an bestimmten Stellen mit seinem Fotoapparat versuchen, vorgegebene Bilder neu zu schießen.
Die Grafik ist für bisherige Handheldstandards schlicht phänomenal. Animationen, Texturen, gelegentliche Unschärfen beim Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht sowie die Licht- und Schatteneffekte wirken tatsächlich wie eine kleine Version der Playstation 3. Was Golden Abyss gelegentlich fehlt, ist nicht bessere Technik - aber die Entwickler schaffen nicht ganz so viele Kinnlade-runterklapp-irre-animierte-Effekte wie bei den von Naughty Dog produzierten Titeln.
Eine Flucht aus einem brennenden Haus ist nach wenigen Minuten und deutlich weniger eingestürzten Böden, Decken und Wänden als in Uncharted 3 erledigt, große Momente wie die nach dem Güterzugunglück in Teil 2 gibt es auch nicht - was nicht an der Technik, sondern schlicht am Budget liegen dürfte.
Uncharted Golden Abyss erscheint gleichzeitig mit der PS Vita am 22. Februar 2012. Das Spiel kostet rund 50 Euro. Es ist vollständig lokalisiert, unter anderem stand für die gute deutsche Sprachausgabe der gleiche Drake-Sprecher wie in den früheren Spielen am Mikrofon. Einen Multiplayermodus gibt es nicht. Die USK hat eine Freigabe ab 16 Jahren erteilt.
Fazit
Im Grunde ist Uncharted Golden Abyss ein Pflichtkauf für jeden, der sich eine PS Vita zulegt. Die Abenteuer von Nathan Drake sind packend erzählt, die Steuerung ist auch in Feuergefechten erstklassig und fühlt sich nach ein paar Minuten absolut eingängig an. Grafik und vor allem Animationen gehören an die Spitze dessen, was derzeit auf Handhelds machbar ist. Zwar erreicht die Handlung nicht ganz die Dramatik und Tiefe der großen Vorgänger, zwar ist der Superspektakelfaktor etwas niedriger und die Anzahl der Schauplätze arg begrenzt - aber das ist Jammern auf höchstem Niveau. Mit diesem starken Launch-Titel wird es interessant zu sehen, in welchen Bereichen die Entwickler auf der Vita im Laufe der Jahre noch zulegen können.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Test Uncharted Vita: Spannendes Abenteuer für die Hosentasche |
- 1
- 2
Also für Uncharted 3 hatte ich doch ca 10 stunden auf dem normalen schwierigkeitslevel...
Hm, also ich sehe, wie sie sich bewegen und kenne sogar ein Mädel, das eine ähnlich...
> Ähnlich gute Grafik bekommt man auch auf dem Resident Evil: Revelations hat ähnlich...