Test Til Morning's Light: Abenteuer von Amazon

Ein Schloss, Geister und eine Heldin wider Willen: Das für Smartphone und Tablet verfügbare Til Morning's Light von den Amazon Game Studios bedient sich vieler Klischees - nutzt sie aber für ein wunderschönes Adventure, in dem neben Nachdenken auch Rhythmusgefühl gefragt ist.

Artikel veröffentlicht am ,
Til Morning's Light
Til Morning's Light (Bild: Amazon)

Eigentlich hatte Erica Page gar keine Lust, mit ihren vermeintlichen Freundinnen ein unheimliches Schloss zu besuchen. Aber sie hört nicht auf ihr Bauchgefühl - und kurze Zeit später sind die Begleiterinnen weg und Erica alleine im alten Gemäuer. Schlimmer noch: Der Weg zurück ins Freie ist versperrt! Wenig später schon trifft sie auf die ersten Geister, die unfreiwillig ihre Bahnen ziehen. Ericas Aufgabe ist es, die Umgebung zu erkunden, die Geheimnisse hinter den Gespenstern aufzuklären und sich mit einigen der Monster herumzuschlagen.

Das Spiel besteht aus zwei unterschiedlichen Elementen. Auf der einen Seite ist Til Morning's Light ein klassisches Adventure: Per Druck auf den Bildschirm wird Erica in den einzelnen Räumen und Fluren bewegt, kann Gegenstände aufsammeln und ins Inventar packen, und so diverse kleine Rätsel lösen. Da müssen mal Uhrzeiger anmontiert, dann Kisten verschoben und Schlüssel gefunden werden, um Zugang zu neuen Räumen zu erhalten.

Auf der anderen Seite muss sich die junge Heldin auch immer wieder im Kampf beweisen. Fiese kleine Kreaturen, aber auch große Endgegner stellen sich ihr in den Weg. Um die Bestien zu besiegen, muss Erica Rhythmusgefühl beweisen und beispielsweise im richtigen Moment kleine Kreise auf dem Bildschirm drücken oder Wischgesten ausführen.

Wird im richtigen Takt reagiert, fügt Erica dem Angreifer Schaden zu. Wer zu spät oder zu früh drückt oder wischt, wird selbst attackiert - und muss mitansehen, wie die eigene Energieleiste nach und nach abnimmt. Dem einen oder anderen Bildschirmtod kann man kaum entgehen.

Die Konsequenzen sind aber minimal - nach dem Ableben wird der letzte der regelmäßig automatisch angelegten Checkpoints geladen. Trotzdem fühlen sich die Kampfeinlagen oft wie eine unnötige Verlängerung der Spielzeit an - das Vorgehen wird schnell monoton, zudem tauchen dieselben Gegner beim neuerlichen Betreten eines Raumes immer wieder auf.

Die große Stärke von Til Morning's Light ist die Inszenierung: Das Spiel sieht für einen Smartphone- und Tablet-Titel herausragend aus, wartet mit sehr guter englischer Sprachausgabe und deutschen Untertiteln, einer sympathischen Heldin und einer großen Portion Humor auf. Hinzu kommen zahlreiche Hilfefunktionen wie etwa Hinweise, die mit den im Spiel eingesammelten Münzen gekauft werden können, eine Übersichtskarte und Tagebucheinträge. Auch der Umfang stimmt - selbst erfahrene Adventure-Spieler werden mindestens fünf Stunden mit dem Titel beschäftigt sein.

Til Morning's Light ist für iOS (rund 7 Euro) und nur bei Amazon für Android (rund 5,50 Euro) verfügbar, es kostet rund 7 Euro. Das Spiel ist ein reiner Premium-Titel - In-App-Käufe gegen Echtgeld gibt es keine.

Fazit

Schön anzusehen, aber auch etwas bieder: Til Morning's Light wirkt über weite Strecken wie eine Blaupause für mobile Adventures, da ein buntes Sammelsurium bekannter Rätsel und Aufgaben geboten wird, die aus anderen Spielen bereits sattsam bekannt sind. Außerdem nerven die rhythmusbasierten Kämpfe auf Grund ihrer Monotonie. Trotzdem ist das Spiel sein Geld wert: Atmosphäre, Bedienbarkeit und Optik sind großartig - und ein Beleg dafür, wie gut und umfangreich Adventures auf Smartphone und Tablet heutzutage sein können.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Mowo 09. Jun 2015

Differenzier das doch mal. Jeder wird wohl Spiele kennen, die großartig sind, aber...

Dwalinn 08. Jun 2015

Das klingt beim lesen etwas merkwürdig, das: hätte man lieber weglassen sollen.... die...

gadthrawn 08. Jun 2015

Könnte mit der Art der Quicktime Events zu tun haben. Wischen oder auf einen Kreis...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Whistleblower
USA sollen intaktes außerirdisches Fluggerät besitzen

Klingt schräg, aber der Whistleblower ist ungewöhnlich glaubwürdig: Die USA sollen mehrere außerirdische Fluggeräte haben.

Whistleblower: USA sollen intaktes außerirdisches Fluggerät besitzen
Artikel
  1. Landkreis Lüneburg: Telekom pausiert Sendemastbau nach Protesten zeitweise
    Landkreis Lüneburg
    Telekom pausiert Sendemastbau nach Protesten zeitweise

    Deutsch Evern will nicht mit einer Antenne von Deutsche Funkturm versorgt werden. Die Telekom hat das Anliegen der Anwohner geprüft und baut nun weiter.

  2. Game Porting Toolkit: Wie Apple Windows-Spiele auf MacOS bringen will
    Game Porting Toolkit
    Wie Apple Windows-Spiele auf MacOS bringen will

    Wenige Stunden nach Bereitstellung der Werkzeuge laufen Diablo 4 und Cyberpunk auf MacOS. Apple zeigt, dass Ports schneller gehen könnten, als viele erwarten.
    Von Sebastian Grüner

  3. Freelancer in der IT: Schön, lukrativ, aber alles andere als easy
    Freelancer in der IT
    Schön, lukrativ, aber alles andere als easy

    Viele junge Entwickler wollen lieber Freelancer sein als angestellt. Doch das hat mehr Haken, als man denkt. Wir haben Tipps für den Einstieg.
    Ein Ratgebertext von Rene Koch

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Samsung SSD 8TB 368,99€ • MindStar: Gigabyte RTX 4090 1.599€, Crucial 4TB 169€ • Acer Curved 31,5" WQHD 165Hz 259€ • PS5-Spiele & Zubehör bis -75% • Samsung 990 Pro 1TB (PS5) 94€ • Chromebooks bis 32% günstiger • Bis 50% auf Gaming-Produkte bei NBB • PS5 mit Spiel 549€ [Werbung]
    •  /