Der Bogen im Schatten
Obgleich der Baron eine Ausgangssperre verhängt hat, sind die Straßen nicht völlig verlassen - zudem stören die überall patrouillierenden Wachen die Nachtruhe. Da diese feste Routen ablaufen, kann Garret sie beobachten und dann einen Weg planen, der um die Bedrohung herum führt. Per Tastendruck überwindet er beleuchtete Passagen mit einem kurzen Sprint, dies klappt jedoch nicht immer - wir haben diese Möglichkeit daher selten genutzt. Wichtiger ist das vorsichtige Spähen um Ecken und das Ausnutzen der Umgebung: Garret erklimmt vorgegebene Vorsprünge sowie Leitern, klettert Seile nach oben, nutzt eine Kletterkralle und hangelt sich an Regenrinnen entlang. Das funktioniert meist flüssig, gerade beim Herunterspringen bleibt der Meisterdieb aber gerne hängen.
Reich trotz Armut
Bei den Erkundungen fällt auf: Die angeblich mittellosen Bewohner lassen überall wertvolle Gegenstände herumliegen, praktisch alle Wohnungen stehen trotz Ausgangssperre leer und bestehen häufig nur aus einem von Kerzen erhellten Zimmer. Garret betritt die Zimmer durch eine begrenzte Anzahl von Fenstern, die er per Brecheisen aufhebelt. Im Inneren muss jede Schublade einzeln geöffnet, jede Münze extra aufgehoben werden. Damit der Meisterdieb ja keine Beute übersieht, funkelt diese leicht - ohne diese optionale Funktion hätten wir viele Wertgegenstände schlicht übersehen.
Die gefundenen Stücke wandelt das Spiel direkt in Geld um, besonders wertvolle Beute wie Gemälde, Broschen oder Denkmaltafeln bewahrt Garret in Schaukästen im Glockenturm auf - es erschien uns unrealistisch, dass ein Meisterdieb sein Diebesgut nicht zu Geld macht. Bei Händlern tauscht Garret seine Münzen gegen Ausrüstung ein: Das Brecheisen und der Totschläger gehören wie ein Bogen zur Grundausrüstung, Pfeile und weitere Gegenstände müssen gekauft werden.
Ein Schraubendreher lohnt sich, um Lüftungsgitter herauszudrehen, das Messer ist für Sammler interessant, um Bilder aus ihren Rahmen zu schneiden. Wichtiger sind jedoch stumpfe Pfeile, um Wachen durch Geräusche abzulenken oder Lichtschalter zu betätigen. Zwei Varianten von scharfen Geschossen sind ideal, um Bedrohungen mit einem Kopftreffer auszuschalten. Echte Diebe töten aber nur im Notfall und vermeiden Kämpfe. Unauffälliger sind Wasserpfeile zum Löschen von offenen Feuern (die von Wachen wieder entfacht werden können) und Seilpfeile zum Klettern, mit Brand- oder Explosivpfeilen zündet Garret Öllachen an. Erstickungspfeile eignen sich zwar auch für menschliche Gegner, sind aber eher dazu gedacht, Wachhunde oder lärmende Vögel einzuschläfern.
Nur im Licht helle
Die nächtlichen Straßenzüge werden nur spärlich ausgeleuchtet, Garret bewegt sich daher zumeist im Schatten. In geduckter Haltung streckt er die Hände nach vorne aus, eine Vignettierung der Bildschirmränder verdeutlicht dabei, ob sich der Dieb im Dunklen befindet. Laternen, offene Feuer oder die Fackeln der Wachen enttarnen Garret - wenn in diesem Moment die Patrouille in seine Richtung schaut, muss er fliehen oder kämpfen.
Mangels Schwert und der Tatsache, dass der Dieb nur wenige Treffer aushält und nicht automatisch heilt, sollte Garret solche Situationen meiden. Einmal in Alarmbereitschaft versetzt, sucht die Stadtwache die Umgebung gründlich ab - höher gelegene Positionen ignoriert sie jedoch selbst dann, wenn Garret vor ihren Augen nach oben klettert. Auch sonst verhalten sich die Wachen nur begrenzt intelligent: Laufgeräusche oder knirschende Scherben wecken ihre Aufmerksamkeit, bewusstlose oder tote Kollegen ebenfalls. Schleifen wir aber eine Wache in die Dunkelheit, bemerkt die andere nicht, dass diese verschwunden ist und auch Schritte hören die Wachen nur selten.
Wie schon in früheren Thief-Spielen ist Garret im Schatten nahezu unsichtbar: Selbst frontal nähert sich der Dieb so bis auf ein, zwei Meter an Feinde an. Diese sehen ihn auch dann nicht, wenn er einen Brandpfeil in der Dunkelheit zückt. Schleicht Garret sich von hinten an, ist es ein Leichtes, einen Taschendiebstahl durchzuführen - ein etwas längerer Tastendruck genügt. Die Wache bemerkt davon nichts, der nächste Schritt ist daher entweder der Rückzug in den Schatten oder ein Hieb mit dem Totschläger. Diese Spielmechanik ist Geschmackssache, da sie das Spiel bis auf wenige Passagen stark vereinfacht.
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Test Thief: Lehrling statt Meisterdieb | Die neunbeinige Katze |
Gut, Minecraft Grafik wäre zwar doch etwas hart, aber grundsätzlich stimme ich dir zu...
Ich benutze weder STEAM noch irgendwelches russisches DRM. Ach ja, und STEAM wurde ja...
Das müsste man denken. Ich habe an der Uni mal ein Brettspiel mit Java und Swing...
Seltsam, dass die so starke KI dann nicht auf einem hohen Schwierigkeitsgrad Verwendung...