Wehende Wäsche und das Fazit
Das eigentliche Highlight in The Order 1886 ist die auffällig stilvolle Aufbereitung. Die Figuren sehen schick aus - sowohl technisch, was die Texturen und die Animation etwa der Gesichter, aber auch was die perfekten Frisuren, Rauschebärte und Rüstungen angeht. Neben einigen etwas tristen unterirdischen Gängen sind wir auch in einem edel eingerichteten Luftschiff mit Holzvertäfelungen unterwegs.
Auffällig ist, dass immer wieder Dreck und Schmiere die virtuelle Kamera ziert, was wohl besonders authentisch wirken soll. Außerdem nutzt das Programm offenbar neuartige Algorithmen für die Darstellungen von Stoffen, was aber nur selten richtig zur Geltung kommt, etwa bei aufgehängter Wäsche.
The Order 1886 ist ab dem 20. Februar 2015 für rund 70 Euro exklusiv für die Playstation 4 erhältlich. Das Programm ist vollständig und spürbar aufwendig übersetzt, beim Deutsch der Synchronsprecher geht trotzdem ein wenig der Flair des britischen Originals verloren; immerhin hat eine der Figuren einen gut gemachten französischen Akzent behalten. Die englische Sprachfassung ist auf der Disc enthalten. Auf der Festplatte der PS4 belegt das Programm rund 35 GByte; einen Multiplayermodus gibt es nicht. Die USK hat dem Spiel eine Freigabe ab 18 Jahren erteilt.
Fazit
Es muss auch unkomplizierte, nicht übermäßig lange Abenteuer mit spannender Handlung und schöner Grafik geben. So ein Spiel will The Order 1886 sein. Nur gibt es da ein Problem: Die Handlung ist eben nicht besonders aufregend. Selbst wer fest entschlossen ist, die Story wegen der coolen Charaktere oder des interessanten halb-historischen Szenarios gut zu finden, wird durch den Plot nur mäßig bei der Stange gehalten.
Es fehlt ein echter Bösewicht, es fehlen Helden mit einem interessanten Hintergrund und einem emotionalen Innenleben, bei denen man mitfiebern kann. Stattdessen gibt es Intrigen, nur wenige gelungene Überraschungen und viele Klischees. So originell etwa die Übertragung von mythischen Figuren wie Sir Galahad oder König Artus ins viktorianische London wirkt - die Entwickler haben kaum etwas daraus gemacht.
Rein spielerisch gibt es vor allem schlicht gestrickte Quicktime-Kämpfe und kaum echte Interaktionen. Aber für diese Art von Abenteuer wäre das okay - andere von vielen Spielern geliebte Titel, etwa die Adventures von Telltale, bieten schließlich noch weniger als die simplen Ballersequenzen in The Order 1886.
Auf der Habenseite verbucht das Programm stellenweise schöne Grafik etwa von Gesichtern und viele wahnsinnig gute Animationen, vor allem aber die stilvolle Aufbereitung. Insgesamt ergibt das alles ein oder zwei nur mäßig unterhaltsame Abende - ganz schön wenig angesichts des gelegentlich spürbar großen Aufwands, den die Entwickler für The Order 1886 betrieben haben.
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Test The Order 1886: Sir Galahad geht in Deckung |
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da die 3 vorgänger alle must have spiele sind, wird bloodborn, nach einschätzung der...
Nach über 1000 Std Skyrim hoffe ich eher, das die Open-World-Manie zunimmt und Titel...
Uiuiui XD Und ob XD zBsp: Dragon's Keep, Adventure, Parser 1984 XD http://www.lemon64...
Die Kritikpunkte passen im Großen und Ganzen. Habe es durchgespielt und fand es soweit...