Nicht jeder Schuss ein Treffer
In Schießereien geht es genauso packend zu. Mit dem schnellen Dauerfeuer der meisten heutigen Actionspiele hat The Last of Us nichts gemein. Hier wirken die Kämpfe realistischer, da sowohl Joel als auch seine Gegner häufig danebenschießen und eher einzelne Schüsse abgeben, um danach gleich wieder Deckung zu suchen. Ein bis zwei Treffer können schon den Tod bedeuten und Munition ist wie gesagt rares Gut. Selbst beim Herumballern empfindet der Spieler also ein konstantes Gefühl der Anspannung, die er sich in diesen Momenten nicht von der Seele ballern kann.
Joel kann fließend in den Nahkampf übergehen, überhaupt wirkt das gesamte Kampfsystem wie aus einem Guss. Es ist enorm fordernd, lässt aber nie verzweifeln. Dass Joel erst zeitraubend Verbandszeug aus seinem Rucksack holen muss, um sich zu heilen, trägt unter anderem zum realistischen Flair der Spielwelt bei. Auch zum Bombenbasteln oder um aufgesammelte Briefe zu lesen, muss er in seinem Gepäck herumkramen. Eine Handvoll Hilfsmittel aus gesammelten Materialien bauen zu können, ist nützlich, kommt aber nicht zu häufig vor und kann im Prinzip auch vernachlässigt werden.
Für Joel und Ellie geht es in jeder Konfrontation ihrer Reise gleich um Leben und Tod. Das färbt auf den Spieler ab, wenn er beim vorsichtigen Erkunden von Ruinen, Städten und Tunnelsystemen hinter jeder Ecke Monster oder Plünderer erwartet. Obwohl das gar nicht so oft passiert, wie man meint. Naughty Dog verzichtet fast komplett auf billige Schreckeffekte, häufig passiert über weite Strecken gar nichts Besonderes. Der dezent im Hintergrund trommelnde Soundtrack und der Eindruck verwüsteter Kulissen reicht oft schon aus, um den Puls in die Höhe zu treiben.
Das Abenteuer wirkt echt, die Welt wirkt echt und die Angst wirkt echt - vielleicht auch deswegen so intensiv, weil Joel und Ellie von Level zu Level menschlicher erscheinen und sich der Spieler deswegen immer mehr um sie kümmert. Die Art, wie die beiden sowohl in Zwischensequenzen als auch im laufenden Spielgeschehen auf Erlebtes reagieren und miteinander sprechen, macht sie als Figuren lebendig. Ihre kleinen Konflikte sind kaum dramaturgisch überzeichnet, es gibt keine aufgezwungen wirkenden One-Liner - wir glauben, dass sich so auch echte Menschen in einer sehr extremen Überlebenssituation verhalten könnten. Umso erfreulicher, dass die deutsche Synchronisation so toll geworden ist, dass die angebotene Originaltonspur auch für multilinguale Spieler keine Pflichtwahl sein muss.
Wie von den Entwicklern der Uncharted-Serie zu erwarten, sieht The Last of Us hervorragend aus. Lichteffekte, detaillierte Umgebungen und Animationen sind besonders für Konsolenverhältnisse beeindruckend. Die Framerate schwankt besonders in actionreichen Szenen mit mehreren Gegnern ab und zu, über die gesamte Spielzeit gesehen kam uns das Geschehen trotzdem nicht störend ruckelig vor. Die in modifizierter Spielengine berechneten Zwischensequenzen zeigen bei Gesichtern eine zuvor nicht gesehene Qualität, Emotionen werden in jedem Moment glaubhaft dargestellt, und zwar, ohne dass sich die Entwickler dabei mit zu viel Hyperrealismus im Uncanny Valley verlaufen.
Nur ganz selten fallen nachträglich ins Bild springende Details an der Levelarchitektur auf, Aliasing-Effekte gibt es dagegen häufiger zu sehen. Darüber hinaus beträgt die Ladezeit beim Spielstart oft mehrere Minuten. Läuft The Last of Us einmal, bekommt der Spieler dafür keinen Ladebildschirm mehr zu sehen, solange er das Spiel nicht ausmacht und wieder ganz neu startet.
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Nur eine Frage der Zeit, bis das Ding mutiert und mit dem Menschen kompatibel wird...
Naja, wenn es denn 50h Story wäre. 50h Spieldurchlauf besteht in den seltensten Fällen...
also leute das spiel macht einfach nur mega spaß ! man lässt sich mitreißen und...
Und natürlich hast du einfach eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit am PC eher die...