Unterhaltskosten und Fazit
Die Anschaffung des Programms ist zwar kostenlos, Ingame gibt es aber zahlreiche Stellen, an denen eben doch echte Euros fällig werden können. In Real Racing 3 gibt es zwei Währungen: Renn-Dollar, die etwa für den Kauf neuer Vehikel fällig werden. Für absolvierte, vor allem aber für gewonnene Rennen gibt es diese Dollar, so dass wir uns nach und nach immer tollere Autos kaufen können. Das System erinnert an andere Rennspiele - allerdings machen wir gefühlt etwas weniger schnell Fortschritte. Wer direkt nach dem Start einen High-End-Boliden in der virtuellen Garage stehen haben möchte, muss je nach Modell zwischen 8 und 15 Euro investieren.
Der eigentliche Druck zum Geldausgeben geht auf Dauer von den Goldmünzen aus. Die sind unter anderem nötig, um Wartezeiten beim Ölwechsel oder beim Austausch des Motors oder der Bremsen zu überspringen. Wer das nicht macht, darf bis zum nächsten Einsatz Däumchen drehen: Anfangs nur ein paar Minuten, später ist für einen neuen Motor dann auch mal mehr als eine Stunde Warten angesagt. 10 Goldmünzen kann der Spieler für rund 2 Euro kaufen; 1.000 Gold sind für rund 90 Euro zu haben, was dann allerdings eine Weile reichen sollte.
Die Münzen lassen sich nur sehr begrenzt selbst verdienen: Es gibt drei bei den gelegentlichen Rangaufstiegen. Wer weitere kostenlos haben möchte, muss bei seinen Facebook-Freunden für Real Racing 3 werben. Oder er ruft direkt im Game eine Seite auf, über die es ein paar Goldstücke für die Teilnahme an Promotionsaktionen von Firmen wie Zalando, Bild am Sonntag oder der Telekom gibt. Dazu muss man aber Daten von sich preisgeben - wir würden so etwas grundsätzlich lassen.
Zumindest in der Version 1.0.2 auf iOS lassen sich die Wartezeiten überspringen, indem der Nutzer die Systemzeit seines Geräts manuell vorstellt (es muss wirklich die Zeit sein, nicht das Datum). Es dürfte aber nicht allzu lange dauern, bis EA diese Programmlücke geschlossen hat.
Schade: Soweit wir das festgestellt haben, müssen Spieler mit mehreren Geräten ihr Geld auf jedem neu ausgeben. Wenigstens unter iOS hätten wir erwartet, dass auch Daten über den Kontostand per Gamecenter-Cloud ausgetauscht werden.
Fazit
Mit Real Racing 3 hat Firemint ein tolles Rennspiel für iOS und Android abgeliefert. Grafik, Fahrgefühl und auch die schiere Masse an Strecken, Autos und Modi sind eine Klasse für sich. Auch die Steuerung mit ihren vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten ist gelungen - Einsteiger kommen sofort damit zurecht, aber auch erfahrene Piloten dürfen sich kaum unterfordert fühlen. Zwar sind die Gegner mal viel zu stark und mal viel zu schwach, aber im Großen und Ganzen funktioniert auch dieses System.
Unbeschwerten Spielspaß zum Nulltarif bietet Real Racing 3 allerdings nur die ersten ein bis zwei Stunden. Spätestens dann sind umfangreiche Wartungsarbeiten nötig, und es schlägt die Stunde des Micropayments für alle, die nicht lange Wartezeiten in Kauf nehmen möchten.
Das Geschäftsmodell fühlt sich noch halbwegs fair an, wenn man als Gelegenheitsfahrer nur ab und an eine Handvoll Gold oder Ähnliches für knapp 2 Euro kaufen muss. Ambitionierte Rennsportler müssen aber viel mehr ausgeben. Wir fänden es gut, wenn es, wie bei anderen Titeln auch, wenigstens alternativ eine Vollversion geben würde.
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Test Real Racing 3: Tolles Rennspiel im Micropayment-Schraubstock |
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ich betrachte es als Abzocke, wenn die Addition der gewonnenen Racedollars mehrfach um...
Mich nervt es bereits seit längerem extrem, dass es den Games im Google Play Store nicht...
Das wird durch ständiges Wiederholen nicht richtiger: Du "kaufst" nicht wie früher ein...
Nennt sich ggf. Mundraub. Und selbst die Bibel sagt das Mundraub erlaubt ist. Das...