Test Porsche Taycan 4S: Dieses Auto ist Rock 'n' Roll
Ein Porsche ohne Motorensound? Bei einer Testfahrt mit dem elektrischen Taycan 4S haben wir gemerkt: Auch ohne hört er sich gut an.

Die Geschwindigkeit: 180 km/h. Die Musik: hart. Die Unterhaltung: in gepflegter Lautstärke. Untermalt von kehligem Gesang und Blastbeats brausen wir in einem Elektro-Porsche von Hamburg auf der Autobahn A7 in Richtung Norden und genießen die Klänge der isländischen Black-Metal-Band Misþyrming.
- Test Porsche Taycan 4S: Dieses Auto ist Rock 'n' Roll
- Edle Ausstattung, gutes Bedienkonzept
- Hey, Porsche!
- Fazit und Preis des Porsche Taycan 4S
2015 stellte Porsche auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt einen elektrisch angetriebenen Sportwagen vor. Gedacht war es als Konzept, doch noch im gleichen Jahr kündigte der Stuttgarter Hersteller an, das Auto in Serie zu bauen. 2019 war die Serienversion fertig. Die ersten Taycans wurden im Dezember in den USA ausgeliefert.
Funktioniert ein Porsche in elektrisch?
Wie aber fährt sich ein elektrischer Porsche? Ist es möglich, ein Fahrzeug, das auch vom Sound seines Verbrennermotors lebt, in die Elektromobilität zu übertragen? "Die Emotion werden wir uns da auch erschließen", sagte Porsche-Entwicklungschef Michael Steiner 2017 Golem.de. Wir wollten wissen, ob das gelungen ist.
Im Norden Hamburgs wird der Verkehr etwas weniger. Das bedeutet: Da geht noch mehr Beschleunigung. Elektroauto-typisch werden wir in die Sitze gedrückt. 190, 200, 210 - bis 250 km/h lässt sich der Porsche beschleunigen, und noch immer stört kein Grollen des Motors die Musik. Das Instrumentalstück Hælið klingt weiter glasklar.
Jenseits von 190 km/h wird das Fahren jedoch anstrengend. Das Lenkrad verlangt nach einem festen Griff. Die Landschaft fliegt rasend schnell vorbei, Hindernisse sind im Nu da. Entspannter ist es etwas langsamer: Mit 170 oder 180 km/h lässt es sich gut auf der Autobahn cruisen. Das Auto liegt gut auf der Straße, das Fahrgefühl ist ähnlich entspannt wie in einem anderen Auto mit 130 km/h.
Allerdings hat das schnelle Fahren seinen Preis: Der Ladestand des Akkus sinkt zusehends. Nach etwa 70 km verlassen wir die Autobahn und wechseln die Fahrtrichtung. Nach wenigen Kilometern steuern wir die Raststätte Aalbek West an. Dort, so hat es uns eine der Übersichtskarten angezeigt, gibt es eine schnelle Ladestation.
Am HP-Charger von Ionity schlägt die Nadel aus
Etwas abseits der Raststätte stehen sie: drei Ladesäulen von E.on mit verschiedenen Anschlüssen und vier von Ionity. Das Joint Venture der Autohersteller BMW, Daimler, Ford und der Volkswagen-Töchter Audi und Porsche bietet an seinen Stationen High Power Charging (HPC) an.
Als wir ankommen, beträgt der Ladestand laut der Anzeige auf der Mittelkonsole unter 30 Prozent. Wir stecken das schwere HPC-Kabel ein und starten den Ladevorgang. Kurz warten, bis sich Säule und Fahrzeug einig sind. Dann fließt Strom: Eine Art Tacho auf dem Bildschirm der Ladesäule zeigt die Leistung an, mit der geladen wird. Die Tachonadel schlägt aus bis 250 Kilowatt, die Spannung laut Display beträgt 750 Volt. Möglich sind 270 Kilowatt und 800 Volt. Dafür hätte der Akku aber noch leerer sein müssen.
Bis er voll ist, bleibt etwas Zeit, sich das Auto etwas genauer anzuschauen.
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Edle Ausstattung, gutes Bedienkonzept |
In welcher (früh / spät) pubertierenden Welt lebst du eigentlich? Das von dir...
Dein genannter Verbrauchstest aus den USA ist nachweislich falsch was den Porsche...
Warum nicht?
Das hätte ich auch gerne. Aber bitte mit Dampf-Pfeife als Hupe!
Der Kühlergrill hätte kaum eine Funktion. Die Kühlung wird an anderer Stelle gebraucht...